Mitte dieser Woche fanden die letzten Einrichtungsstücke der in Konkurs gegangenen Discothek „Salzhaus“ in Bad Aussee bei einer Versteigerung ihre Abnehmer.

Ein paar Kilometer weiter in Bad Mitterndorf ist Roland Kasperer, der gemeinsam mit seinem Bruder Gerry „seit einer Ewigkeit“ die „Take Five“ betreibt, fest entschlossen, den Discobetrieb weiterzuführen. „Von der Disco alleine könnten wir längst nicht mehr leben, zum Glück gehen das Café und die Pizzeria im Erdgeschoß gut“, erzählt er. Auf drei Seiten Papier hat er seine Überlegungen zum Überlebenskampf der regionalen Discotheken aufgelistet: „Einerseits sind die Möglichkeiten, mit digitalen Medien die Freizeit zu gestalten, vielfältiger geworden. Bekanntschaften kann man auch über das Internet anbahnen. Andererseits sind die Lebenshaltungskosten so hoch geworden, dass nicht mehr viel zusätzlich ausgegeben werden kann. Und zum Dritten werden die privaten Feste immer mehr.“

Und die hätten eben nicht unzählige Auflagen zu finanzieren sowie Steuern und Abgaben zu leisten. Dennoch will er weitermachen: „Die Disco ist mein Wohnzimmer, da hängt mein Herz dran.“ Behutsam soll es nach dem Wegfall der Ausseer Konkurrenz ans Sanieren gehen, „das hätten wir uns vorher nicht leisten können“. Zudem will er musikalisch zurück „zum guten alten Sound mit modernen Akzenten. Noch mehr Bass und noch lauter ist nicht mehr angesagt“.

Die „Sportalm Tauplitz“, vor drei Jahrzehnten ebenfalls noch das zweite „Wohnzimmer“ unzähliger junger Bewohner der Region, firmiert nun offiziell als Hotelbar. „Ohne Hotelbetrieb würde sich das nie mehr fürs Überleben ausgehen“, sagt Mario Seebacher.

In Irdning spürt Andi Gabriel ebenfalls den rauen Wind, der den Discos entgegenbläst: „Der Gastrobereich im Erdgeschoß geht sehr gut. Für die Disco wird’s eben schwieriger, wenn junge Leute fast schon mit 17 Jahren ein tolles Auto, ein teures Handy und eine Wohnung wollen. Alles geht sich eben nicht aus.“ Man versuche, mit unterschiedlichen Themen verschiedene Publikumskreise und damit insgesamt mehr Gäste anzusprechen.

Helmut Tritscher vom „Base“ in Liezen setzt auf Attraktionen: „Es ist natürlich anders geworden als noch vor zehn Jahren. Du musst den Leuten etwas bieten, aber gleichzeitig genau kalkulieren, ob sich das rechnet. Wir können jedenfalls vom Discobetrieb leben und sind zufrieden. Mehr wäre natürlich immer schön. Aber es geht sich für uns aus.“