Die Meldung hat in den vergangenen Tagen für gehörigen Wirbel gesorgt: Die Nachtdienste der Chirurgie in Bad Aussee werden eingespart, hieß es in mehreren Medien. Hintergrund ist die Zusammenlegung der chirurgischen Abteilungen der Verbundspitäler Rottenmann und Bad Aussee. Aufgrund des Ärztemangels werden die Einheiten fusioniert. Das hätte auch noch niemanden aufgeregt. Der Umstand, dass damit die Nachtdienste in Bad Aussee wegfallen und man quasi auf eine chirurgische Tagesklinik reduziert werden soll, ließ die Wogen aber mächtig hochgehen. Die Ausseer, bekannt für ihre Streitfreudigkeit in Spitalsangelegenheiten, waren drauf und dran, ihr Kriegsbeil wieder auszugraben.

Landesrat Christopher Drexler, der politisch für die Spitäler zuständig ist, stellt nun klar: „Die chirurgische Versorgung wird es in Bad Aussee künftig auch in der Nacht geben.“ Er habe bereits im Vorfeld versprochen, dass die medizinischen Leistungen bis zur Errichtung des neuen Leitspitals im Bezirk Liezen voll aufrecht bleiben. „Das gilt auch für das Spital in Bad Aussee und die Chirurgie. Ich war immer ein Anwalt dieses Hauses und werde nicht jetzt – auf den letzten Etappen zum neuen Leitspital – einen anderen Kurs einschlagen“, legt sich Drexler im Gespräch mit der Kleinen Zeitung fest.

Über die Meldung, dass die Nachtdienste eingespart werden sollen, ärgert sich auch Gerhard Wechtitsch, Betriebsratsvorsitzender des Bad Ausseer Spitals. „Es ist eine Sauerei, dass so etwas über die Medien lanciert wird. Das schafft nur Verunsicherung, sowohl bei den Mitarbeitern als auch in der Bevölkerung“, so Wechtitsch, der hinzufügt, dass er froh sei, dass es „solche Einschnitte mit Drexler nicht geben wird.“
Mittlerweile gibt es auch von der steiermärkischen  Krankenanstaltengesellschaft (Kages) eine Klarstellung. „Es ist nicht daran gedacht, die chirurgische Versorgung an einem der beiden Standorte abzuschaffen, weder bei Tag noch bei Nacht“, heißt es in einer Aussendung. Was es allerdings geben wird – und auch Drexler bestätigt: Eine Arbeitsgruppe, die ein Modell entwickeln soll, wie man die beiden Abteilungen personell und fachlich aufeinander abstimmt. Ab März sollen erste Ergebnisse auf dem Tisch liegen. Leiter der Arbeitsgruppe ist der neue Primar der fusionierten Einheit, Savo Miocinovic.