Der Bezirk Liezen folgt dem Bundestrend. Die ÖVP ist stimmenstärkste Partei in der Region - vor der FPÖ und der SPÖ. 33,17 Prozent gehen an die Volkspartei, 30,18 Prozent der Wähler entschieden sich für die FPÖ. Die SPÖ liegt bei 27,19 Prozent.

Die steirische ÖVP-Spitzenkandidatin Barbara Krenn zeigte sich nach Bekanntwerden des Wahlsieges überglücklich. "Natürlich bin ich sehr glücklich über das Ergebnis. Vor allem, dass wir in meinem Heimatbezirk stärkste Partei geworden sind, stimmt mich sehr positiv."

Den größten Verlust im Bezirk Liezen mussten die GRÜNEN hinnehmen. 2013 standen sie bei 8,75 Prozent der Stimmen, jetzt gab es nur noch magere 1,55 Prozent.

In Altaussee, bisher bei Nationalratswahlen traditionell eine Hochburg der SPÖ, konnte die ÖVP „die Lücke schließen und ist exakt stimmengleich, das erste Mal bei Nationalratswahlen“, berichtet ÖVP-Bürgermeister Gerald Loitzl: „Wir haben fast zehn Prozent dazugewonnen und liegen jetzt beide bei 35,74 Prozent.“ „Natürlich hofft man, dass man dazugewinnt, aber in dem Ausmaß haben wir das nicht erwartet. Wir sind mehr als zufrieden“, so Loitzl. Mit einem Plus von 20 Stimmen sei der Zuwachs für die FPÖ nicht so hoch ausgefallen wie vor der Wahl erwartet. Extreme Stimmenverluste erlitten die Grünen: Sie fielen „von 80 auf 20 Stimmen, also auf ein Viertel, zurück“.

Bei der ÖVP im Bezirk herrscht noch verhaltener Jubel. Die Parteigranden haben sich im Restaurant Grimmingblick in Stainach versammelt. Von Hochrechnung zu Hochrechnung wird der Jubel aber lauter. "In dieser Konstellation ist alles möglich. Wir freuen uns natürlich über den Sieg, aber da kann alles passieren."

„Eine tolle Steigerung, das ist schon eine Freude. Wir sind sehr zufrieden“, kommentiert Grundlsees ÖVP-Bürgermeister Franz Steinegger das Wahlergebnis in seiner Gemeinde. Die ÖVP/Liste Kurz wurde mit 39,8 Prozent klar stimmenstärkste Partei vor der SPÖ (27,4 Prozent) und der FPÖ (18,9 Prozent). Bei der letzten Nationalratswahl war die SPÖ noch mit 30,19 Prozent vorne gelegen vor der ÖVP (25,39 Prozent) und der FPÖ (14,86 Prozent). Mit den Wahlkarten, „die bei uns traditionell für die ÖVP ein besseres Ergebnis bringen, dürften wir sogar über 40 Prozent kommen“, hofft Steinegger. „Sehr erfreulich“ sei auch die Wahlbeteiligung. Sie betrug in der Seegemeinde 82 Prozent.

Die NEOS konnten im Bezirk Liezen überaschend. 3,63 Prozent der Wählerinnen und Wähler entschieden sich für die Partie angeführt von Matthias Strolz.

Manfred Ritzinger, SPÖ-Bürgermeister von Bad Mitterndorf, will nichts beschönigen: „Der Wähler hat immer recht. Sebastian Kurz ist der große Gewinner, wir die Verlierer. Da brauchen wir nicht herumreden. Das sind die Fakten.“ Das Wahlergebnis hatte er erwartet: „Ich hatte es befürchtet, nach dem, was da alles im Vorfeld passiert ist.“ In Bad Mitterndorf mit den eingemeindeten Ortschaften Pichl-Kainisch und Tauplitz kam die Liste Kurz auf 786 Stimmen, vor der FPÖ mit 755 Stimmen und der SP mit 524 Stimmen. „Der Bundestrend setzt sich auch hier fort“, so Ritzinger. Bei der letzten Nationalratswahl 2013 noch ohne Tauplitz und Pichl-Kainisch war die FPÖ mit fast 28 Prozent klarer Sieger vor SPÖ und ÖVP mit je 22 Prozent gewesen.

In Bad Aussee hat Bürgermeister Franz Frosch (ÖVP) allen „Grund zur Freude“. „Erstmals ist die ÖVP bei einer Nationalratswahl stimmenstärkste Partei. Freilich freut uns das. Und natürlich sind wir mit den 34,06 Prozent für Sebastian Kurz sehr zufrieden“, so das Ortsoberhaupt. Zudem habe Barbara Krenn in Bad Aussee 240 Vorzugsstimmen erreicht, das sei „absolut ihr Erfolg“. Mit 75,94 Prozent war die Wahlbeteiligung trotz des Bilderbuchwetters hoch. Die Grünen sanken von 13,32 Prozent auf 2,91 Prozent, was auch Frosch als „Fiasko“ sieht.

Sogar in der Bezirkshauptstadt Liezen, die als SPÖ-Hochburg gilt, konnte die SPÖ nicht Erster werden. Die FPÖ mit 31,34 Prozent verdrängte die Sozialdemokratie von Platz 1. Die Volkspartei holte sich Rang 3 mit 27,33 Prozent. "Es ist wirklich sehr bitter. Man kann nur noch auf die Wahlkarten hoffen", so Bürgermeister Rudolf Hakel. Mario Lindner, roter Kandidat aus dem Bezirk Liezen. "Es gibt nichts schönzureden."

Die ÖVP Liezen mit Blick auf die Ergebnisse
Die ÖVP Liezen mit Blick auf die Ergebnisse © Martin Mandl