Ein Hochglanzprospekt für private Kapitalgeber, verteilt durch eine namhafte Beratungsgruppe, sorgt derzeit für Gesprächsstoff im Ausseerland. In dem Exposé ist die Projektentwicklung des Narzissenbades samt der zugehörigen zwei Hotelblöcke, Bilanzen inklusive, relativ ausführlich beschrieben. Warum derzeit so ein Anbot an potenzielle Finanziers ausgesandt wurde? Vermutlich weil der Grazer Anwalt und frühere Hauptinvestor Reinhard Hohenberg das ganze Projekt verkaufen will, so erste Mutmaßungen. Das dürfte jedoch nicht vorrangig der Grund sein.

Zwar wollten weder Hohenberg noch andere Vertreter der damit betrauten Oberland-Aussee Projektverwaltungs GmbH dazu Stellung nehmen. Aus gut informierten Kreisen ist jedoch zu erfahren, dass die einstigen Investoren das Bad vergrößern und gleichzeitig einen neuen, dritten Hotelblock bauen wollen. Aus diesem Grund hat man sich auf die Suche nach zusätzlichen Geldgebern begeben.

Diese Information bestätigt auch Bürgermeister Franz Frosch. „Meines Wissens ist man auf der Suche nach neuen Investoren, weil ein Ausbau geplant ist, von einem Verkauf wüsste ich nichts“, so der Ortschef, der sehr erfreut über diese Entwicklung ist. „Ich finde es gut, wenn sich das alles so positiv entwickelt, dass schon jetzt an die Weiterentwicklung gedacht werden kann.“ Eröffnet wurde das Bad immerhin erst vor vier Jahren. Er gibt dennoch zu bedenken: „Aus Sicht der Gemeinde ist es wichtig, dass das Narzissenbad für die Öffentlichkeit in einem ausreichenden Maße zugänglich bleibt.“

Es könne nicht sein, dass erweitert werde, und die Hotelgäste profitieren, während sich die Situation für die Allgemeinheit verschlechtere. Das gelte vor allem an Tagen, an denen das Bad wegen zu hoher Auslastung gesperrt werden müsse.