Am heutigen Donnerstag ab 18 Uhr findet in der Bezirkshauptstadt Liezen die erste Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause statt. Besondere Spannung versprachen die Tagesordnungspunkte vier bis sechs. Dabei sollte die Umwidmung von 20 Hektar Grund östlich des Pyhrnbaches, südlich sowie nördlich der B320 von Einkaufszentren II in Gewerbegebiet – de facto eine Abwertung – behandelt werden. Überraschenderweise wurden diese Punkte aber von der Tagesordnung genommen.

Nach Angaben der Gemeindespitze liegt die Änderung der Tagesordnung darin begründet, dass die Raumplanerin der Gemeinde nicht genügend Zeit hatte, um den Flächenwidmungsplan nach Vorstellungen der Gemeinde umzuzeichnen. „Das ist sehr viel Arbeit“, erklärt Barbara Aigner von der Gemeinde Liezen. Bürgermeister Rudolf Hakel unterstreicht das. „Ich will, dass alles Hand und Fuß hat – deswegen werden wir das Thema in einer eigenen Gemeinderatssitzung besprechen.“ Hinter vorgehaltener Hand wird jedoch davon gesprochen, dass es ein Gespräch zwischen einem der Grundeigentümer und Liezens Bürgermeister Rudolf Hakel gegeben haben soll. „Ja, das stimmt - ich hatte ein Gespräch mit Susanne Aigner. Wir werden aber nicht von unserem beschlossenen Weg abweichen.“ Zu den Grundstückseigentümern entlang der B320 gehören auch bekannte Namen in der Region, angefangen von Gebetsroither bis Karow, aber auch das Bundesheer und Kika.

Die Entscheidung falle aber nicht im Sinne des ELI. „Auch wenn das immer behauptet wird. Das ist völliger Blödsinn. Mir geht es um die Arkade und die restliche Stadt“, so Hakel weiter.

Hinter den Kulissen soll sich übrigens so einiges Interessantes abspielen. Nicht nur davon, dass die Gemeinde bereits einen Anwalt für mögliche Klagen und Einsprüche gegen die Umwidmung engagiert hat, ist die Rede, sondern auch davon, dass der Eisenhof-Grund, einer der Gründe südlich der B320, gemischt gewidmet werden soll, um die Fläche nicht gänzlich abzuwerten. Apropos: Auch das Wort Enteignung wurde im Zuge der Umwidmung in den Mund genommen.