Vier junge Männer wagen ein Experiment. Mit einem alten Auto, das lange Zeit nicht einmal fahrtüchtig war, sind von Wien bis in die Mongolei unterwegs. Die genaue Route: Österreich, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland, Türkei, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan, Kirgistan, Kasachstan, Russland und schließlich Mongolei. Die Rede ist von Niklas Kirchmaier (Liezen), Tizian Felber (Gaishorn), Nico Berger (Zeltweg) und Dominik Schummel (Leibnitz).

Doch nicht nur das Auto ist spartanisch gewählt, sondern auch die restliche Ausrüstung sowie der gesamte Reisestil. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, so puristisch und günstig zu reisen“, erklärt Kindergartenpädagoge Kirchmaier. Es gehe dabei schließlich nicht um Entspannungsurlaub, sondern darum, Kulturen, für die sich in Europa kaum jemand interessiert, hautnah kennenzulernen, oder wie es Felber sagt, „um Abenteuer, um Freiheit“.

Geschlafen wird im Zelt oder Auto, hauptsächlich aber via Couchsurfing. Dabei schläft man auf den Sofas bis dahin fremder Personen. „Diese Plattform hat uns bereits so viele Türen geöffnet, wir haben Freunde gewonnen und Ärger sowie Geld erspart“, erzählt Kirchmaier.

Vor etwa zwei Jahren haben Kirchmaier, Felber und Berger ihre erste Reise zusammen nach Südostasien unternommen. Es folgten weitere Reisen mit Dominik nach Südamerika, Tschechien, Schweiz, Frankreich, Kroatien, Ungarn oder Slowakei. „Dabei haben uns immer schon zwei Dinge verbunden: Wir hatten alle mehr oder wenige kein Geld und haben nach Freiheit gestrebt“, so Felber, der Maschinenbau studiert und betont, dass man sich nicht gerne auf Reiseführer und Medienberichte von Reisedestinationen verlässt. „Wir wollen Kulturen immer aus erster Hand erkunden, und zwar nie von oben herab als reiche Touristen, sondern als Freunde. Wir möchten außerdem zeigen, dass weder viel Geld noch der richtige Zeitpunkt notwendig sind, um seiner Leidenschaft zu folgen“, so Kirchmaier. Es brauche nur etwas Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen.

Um sich vollständig dem Projekt „#mongolrush“ widmen zu können, haben die vier Burschen kurzerhand ihre Jobs gekündigt. „Es ist uns auch wichtig, auf humorvolle und spannende Weise zu beweisen, dass niemand sich für sich selbst und seine Träume, Leidenschaften, Vorlieben oder seinen Körper schämen muss, dass es auf der Welt alles gibt und alles seinen Platz hat.“ Das Teuerste an der Reise ist übrigens das elektronische Equipment, mit dem das Quartett Freunde und Fans am Laufenden halten wollen. „Falls uns also jemand irgendwie unterstützen möchte, sind wir natürlich überglücklich“, grinst Kirchmaier. Sogar eine Drohne haben die vier Burschen mit im Gepäck, um Interessierte mit ganz besonderen Bildern versorgen zu können. „Wir haben schon vieles gemacht, aber die Sache ist sicher das Verrückteste, aber wir freuen uns drauf.“