Unglaublich, mit welcher Geschwindigkeit sich Martin Luthers neue Lehre im deutschen Sprachraum verbreitet hat. Am 31. Oktober 1517 wurden die 95 Thesen an der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen und schon am 12. März 1523 verbot Erzherzog Ferdinand I. von Österreich in seinen Erblanden den Druck, das Kaufen und Lesen von Luthers Schriften. Denn die neue Erfindung des Buchdrucks hatte es erstmals möglich gemacht, dass Tausende Blätter mit Luthers Texten schnell gedruckt und von Bergknappen, Reisenden, Soldaten und Buchhändlern verbreitet wurden. 1528 wurde Buchdruckern das Köpfen angedroht, wenn sie ketzerische Schriften einführten. Dass dies ernst gemeint war, zeigt die Hinrichtung des Buchhändlers Hans Oehl in Bruck.