Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not in der Steiermark wurden Ende der 1930er-Jahre immer größer, ebenso das Gefühl der Demütigung durch den „Schandfrieden“ von Saint-Germain. Dann kam der Februar 1938: „Immer herausfordernder treten die illegalen Nationalsozialisten in der Öffentlichkeit auf. Massendemonstrationen füllen die Straßen und Plätze. Immer unverhohlener wird der Anschluss an Hitlers Deutschland gefordert“, berichten Günther Jontes und Günter Schilhan in ihrem Buch „Vom Anschluss bis zum Staatsvertrag. Die Steiermark 1938-1955“.
Am 12. Februar trafen sich Adolf Hitler und der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg auf dem „Berghof“ am Obersalzberg bei Berchtesgaden. Hitler setzte Schuschnigg unter Druck und drohte mit dem militärischen Einmarsch in Österreich, wenn seine Wünsche nicht erfüllt würden. Schuschnigg beugte sich und musste eine Generalamnestie für inhaftierte Nationalsozialisten sowie die Legalisierung der NSDAP in Österreich zusichern. Auch musste die NSDAP an der Regierung beteiligt werden.