Urlaubszeit ist Postkartenzeit. Doch in diesem Sommer herrscht bei Kartenschreibern vielerorts Frust: „Frechheit! Nach sechs Wochen ist meine Karte aus Venedig noch immer nicht in Graz angekommen. Dafür war das Porto teurer als sonst“, lautet nur ein erboster Kommentar eines Lesers. Grund dafür sind private Postanbieter, die in Italien immer stärker in den Markt drängen. Egal ob Caorle, Venedig oder am Gardasee: Bekam man früher in der Tabacchi (Trafik) stets nur Briefmarken der Poste italiane (staatliche Post), sind jetzt dort praktisch nur mehr Selbstklebemarken von privaten Anbietern erhältlich. Das allein wäre kein Problem – doch die wenigsten Trafikanten weisen ihre Kunden darauf hin, dass Postkarten mit diesen Marken dann auch in einen eigenen Postkasten geworfen werden müssen. Wirft man als Unwissender derart frankierte Karten in den gewöhnlichen Postkasten, werden diese von der staatlichen Post verständlicherweise nicht weitergeleitet. Die Urlaubsgrüße versanden so im Nirwana.