Schon wieder schlug in Graz der Halsketten-Räuber zu. Wie die Landespolizeidirektion am Dienstag mitteilte, kam es Montagvormittag in Graz-Eggenberg zu einem Überfall nach bekanntem Muster. Dabei wurde eine 84-jährige Frau schwer verletzt. Jetzt intensiviert die Polizei ihre Fahndungstätigkeit.

Laut Polizei kam die 84-Jährige, die sich wegen einer Gehbehinderung auf eine Krücke stützt, gegen 11.30 Uhr gerade zu ihrem Wohnhaus in der Hauseggerstraße zurück. Sie öffnete die Eingangstür und sah im Hausflur nach ihrer Post. Während sie im Vorhaus Werbeprospekte durchblätterte, verpasste ihr der Räuber plötzlich einen Faustschlag ins Gesicht. Die alte Frau ging bewusstlos zu Boden. Nachdem sie wieder zu sich gekommen war, ging sie in ihre Wohnung in den dritten Stock.

Erst Stunden später Polizei verständigt

Bis die Polizei alarmiert wurde, vergingen jedoch noch einige Stunden. Erst als der Enkelsohn wie jeden Tag seine Großmutter besuchte, berichtete ihm die Frau von dem Vorfall. Auch bemerkte sie da erst, dass ihr zwei Goldhalsketten und ein Ring fehlte. Im Eingangsbereich des Mehrparteienhauses fand der Enkelsohn eine der beiden Halsketten samt Anhänger zerrissen vor. Die 84-Jährige wurde mit einem Kieferbruch und einer Gehirnerschütterung ins UKH eingelifert. Eine Täterbeschreibung konnte die Grazerin nicht abgeben, sie will auch nicht bemerkt haben, dass ihr jemand bis zum Wohnhaus gefolgt war. Obwohl die Frau kurz vor dem Überfall bei der Bank Bargeld behoben hatte, ließ der Räuber die Handtasche samt Geldbörse zurück. Jedoch dürfte er seinem bewusstlosen Opfer auch einen Ohrring abgenommen haben.

Der brutale Raub am Montag ist bereits der vierte seit dem 30. Juni. Dabei wurden jeweils betagte Frauen meist auf offener Straße mit roher Gewalt verletzt, in einem Fall sogar lebensgefährlich. Es gibt bislang nur eine vage Täterbeschreibung eines der Opfer. Demnach handelt es sich um einen etwa 20 bis 35 Jahre alten Mann mit dunklem, dichtem Haar. Die Polizei kündigte an, ihre Fahndungstätigkeiten weiter zu verstärken. Spezialeinheiten des Landeskriminalamts und auch Beamte in zivil wurden laut Landespolizeikommando in Graz konzentriert. Auch die Fahrradpolizei wird intensiv in die Fahndung nach dem Täter eingebunden, heißt es.

Personen, die am Montag gegen 11.30 Uhr Verdächtiges in der Hauseggerstraße wahrgenommen haben, werden gebeten, sich mit dem Journaldienst des Kriminalreferates in Verbindung zu setzen: Tel. 0 59 133 - 65 3333.