Die Zahl der Anzeigen ist im Vorjahr in der Steiermark gegenüber 2015 um 3,5 Prozent gestiegen. Damit liegt man im bundesweiten Trend, auch in Österreich stieg die Gesamtkriminalität um 3,8 Prozent an. Gestiegen ist aber auch die Aufklärungsquote, sie erreichte mit 48,4 Prozent sogar den höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Diese Zahlen präsentierte Landespolizeidirektor Josef Klamminger gemeinsam mit Landespolizeivertreter Manfred Komericky und dem Leiter des Landeskriminalamts Steiermark Wolfgang Lackner.
bei einer Pressekonferenz  in Graz.

Insgesamt wurden im Vorjahr in der Steiermark 57.436 Straftaten angezeigt. Das ist zwar ein Anstieg gegenüber dem Jahr 2015, im Zehn-Jahres-Vergleich habe man aber die Kriminalität senken können, betonte Klamminger. So registrierte man 2007 noch mehr als 61.800 angezeigte Delikte. Im selben Jahr lag die Aufklärungsquote noch bei 43,8 Prozent, also 5 Prozent unter jener des Vorjahres.

Ein deutlicher Rückgang war 2016 bei den Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäusern (1076 Anzeigen) zu verzeichnen. Auch bei den Kfz-Diebstählen gab es mit 234 Fällen ein Minus. Dafür wurden um 8,2 Prozent mehr Gewaltdelikte angezeigt. Den größten Anstieg gibt es im Bereich Cybercrime, wo die Zahl der Anzeigen gleich um 31 Prozent hinaufschoss. Die Wirtschaftsdelikte stiegen ebenfalls um rund 7 Prozent an. Diese fünf relevanten Deliktsgruppen werden auch als die "Big Five" bezeichnet.

Auch Fahrzeugdiebstähle gingen von 249 auf 234 zurück. Gewaltdelikte nahmen zu. Zur Gewaltkriminalität zählen auch fünf Morde sowie 15 Mordversuche. Die Sexualdelikte sind in der Steiermark von 267 (2015) auf 301 (2016) gestiegen. Mit 85 Vergewaltigungen gab es 2016 um sieben mehr als im Jahr davor.

Um 3,1 Prozentpunkte hat der Anteil fremder Tatverdächtiger zugenommen. 2015 machten sie 26 Prozent der Gesamtkriminalität aus, 2016 waren es 29,1 Prozent. Somit wurden 8858 Fremde und 21.620 Österreicher einer Tat verdächtigt. Die häufigsten Delikte, weswegen Fremde unter Tatverdacht geraten, sind Gewaltdelikte, Ladendiebstähle und Wirtschaftskriminalität.

Unrühmliches Ranking

Insgesamt führende Nationalität der ermittelten ausländischen Straftäter waren in der Steiermark 1618 Rumänen, gefolgt von 879 Afghanen und 562 Ungarn.