Es sind zwei konträre Gesichter der Angeklagten, die am Straflandesgericht skizziert werden: Einerseits ist da die Mutter, die herzige Liebesbekundungen auf Papier zum Muttertag bekommt („Du bist die liebste Mama“). Andererseits ist da die selbe Mutter, die Sohn und Tochter zwölf Jahre lang gequält haben soll. Das beteuern sowohl ihre Kinder als auch ihre Ex-Lebensgefährten. Am gestrigen, bereits vierten Verhandlungstag in der Causa gegen die 40 Jahre alte Oststeirerin umriss Richter Andreas Lenz den Zwiespalt: „Ich sitze hier heute in der Mitte. Soll ich Ihnen oder Ihren Kindern glauben?“