Die Grazer Straßen und Plätze waren Samstagabend voll mit staunenden Menschen: 40.000 waren bis in die späten Nachtstunden in der Grazer Innenstadt unterwegs, spielten Fangen auf begehbaren LED-Platten am Freiheitsplatz oder verfolgten mit 3D-Brille die "Schneebälle" auf den Fassaden der Oper.

"Klanglicht" bedeutet drei Tage Ausnahmezustand in Graz. Hier empfehlen wir die besten Stationen quer durch die Stadt für die ultimative Erleuchtung bis Montag jeweils von 20.30 bis 23 Uhr bei freiem Eintritt.

Noch ein praktischer Tipp für alle Besucher heute und morgen Abend: Wenn man die Klanglicht-Map auf dem Handy öffnet und den Anweisungen folgt, kann man sehen, wo man sich befindet und wo die anderen Stationen liegen.

Nicht vergessen: Unter kleinezeitung.at/klanglicht können Sie Ihre schönsten Fotos uploaden und mit etwas Glück gewinnen: Hauptpreis für das Foto mit den meisten Stimmen ist ein Kleine Zeitung Digital-Abo für ein Jahr und zwei Tickets für die Tango-Oper Marìa de Buenos Aires, die die Oper Graz im Juni auf der Schlossbergbühne Kasematten zeigen wird.

Impressionen aus der Innenstadt von Samstagnacht:

Tausende Besucher strömten Samstagabend durch die hell erleuchtete Nacht. Viele davon waren mit einer 3D-Brille bewaffnet, um das Farben- und Formenspiel an der Fassade der Grazer Oper zu betrachten. Die neuesten Bilder des Auftakts zum Klanglicht-Festival.

Ein erster Rundgang durch die Stadt erzählt von der Vielschichtigkeit der digitalen Kunstform. Sehen Sie selbst!

Auch die Kulturprominenz strahlte beim Klanglicht. Zum VIP-Empfang im Schauspielhaus kam auch Kulturminister Gernot Blümel bei seinem ersten Bundesländerbesuch.

Es darf gehüpft werden. Und zwar auf einem Regenbogen. „Auch der bunteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“, heißt es nämlich beim amerikanischen Exportschlager „The Pool“ von Jen Lewin am Freiheitsplatz. Auf begehbaren LED-Platten wird im Gleichschritt getrampelt und wie ein Flummi gesprungen. Kinder und Erwachsene bringen gemeinsam den Boden zum Beben, spielen Fangen oder tänzeln durch die Gegend. Belohnt werden sie mit Leuchtspuren, die in der Dunkelheit wie kleine UFOS leuchten.

Der Bass scheppert aus den Lautsprechern und weiße Schneebälle schlackern den Menschenmassen um die Ohren: Am Kaiser-Josef-Platz wird bei „Axioma“ von „Onionlab“ die Fassade der Oper zur Leinwand, das Licht führt den Pinselstrich.

Besagte Schneebälle zerschmelzen in sich drehende, pulsierende, geometrische Gebilde. Kleiner Hinweis am Rande: Erst durch eine 3D-Brille kommt die Projektion richtig zur Geltung. Also entweder selbst mitbringen oder sich vorab bei einem der fünf Info-Stände (Freiheitsplatz, Mariahilferplatz, Kaiser-Josef-Platz, Herrengasse und Oper) sichern.

Gleich um die Ecke am Opernring wartet Wouter Braves „Loumière Tango“, um Sie zum Tanzen aufzufordern. Richtig gelesen, hier wird es interaktiv. Ihre Bühne ist ein von 48 Scheinwerfern gesäumter Weg und die Straße das Parkett.

Übrigens: Im Peter-Rosegger-Park, nur einen Katzensprung entfernt, blättert das steirische Künstler-Duo Michael Bachhofer und Karl Wratschko im wahrsten Sinne die unterschiedlichen Gesichter des Schriftstellers Peter Rosegger auf. Der „Waldbauernbub“ zeigt sich redselig. Und erklärt, wie oft sich die eigene Meinung im Laufe eines Menschenlebens ändern kann.

Der Innenhof der Grazer Burg steht ganz im Zeichen des visuellen Umbruchs durch die Retro-Brille. „Arkestra of Light: parallel“ heißt das analoge Spektakel von „Ochoresotto“ und lässt Ecken, Geraden und Kreise, die optisch hin und wieder einem VHS-Testbild ähneln, auferstehen und wieder verblassen. Mehrdimensional in der Optik und warm im Gefühl.