Minus 27,4 Grad wurden am 26. Februar am Dachsteingletscher auf 2520 Meter Seehöhe gemessen. Diesen Extremwert registrierte die neueste und höchstgelegene Messstelle der Steiermark. Diese Woche hat die Hochgebirgs-Wetterstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ihren Betrieb offiziell aufgenommen. Sie liefert online rund um die Uhr Wetterdaten aus 2700 und 2520 Meter Seehöhe.

Die neue Station ist Teil des aus 270 Standorten in ganz Österreich bestehenden TAWES-Messnetzes der ZAMG, das einer der dichtesten der ganzen Welt ist. Es liefert täglich rund zwei Millionen Messwerte, die nicht nur für Wettervorhersagen wichtig sind. Auch die Klimaforschung und Katastrophenschutz-Einrichtungen beziehen dort ihre Daten. Essenziell sind die Messdaten auch für die Gletscherforschung, schließlich befinden sich unter dem Dachsteingipfel (2995 Meter) die fünf östlichsten Gletscher der Alpen.

"Eröffnung" durch Vertreter der ZAMG, der Länder Steiermark und Oberösterreich und der Planaibahnen
"Eröffnung" durch Vertreter der ZAMG, der Länder Steiermark und Oberösterreich und der Planaibahnen © ZAMG/Podesser

Die Messergeräte wurden bereits am Anfang des Winters installiert. Um optimale Daten zu erhalten, werden bei der Wetterhütte am Gletscher (2520 Meter) Lufttemperatur, Luftfeuchte, Taupunkt, Menge und Dauer des Niederschlags sowie die Schneehöhe gemessen. Dieser Standort ist windgeschützt, um Messfehler zu verringern. Bei der Bergstation der Dachstein-Seilbahn werden auf 2700 Meter Seehöhe Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Sonnenscheindauer und Globalstrahlung gemessen.

Ermöglicht wurden die neuen Messgeräte durch eine Kooperation mit den Ländern Steiermark und Oberösterreich, große Unterstützung gab es durch die Planai-Hochwurzenbahnen. Die Station ist übrigens die fünfthöchste in Österreich. Noch höher liegen jene am Brunnenkogel (Tirol, 3437 Meter), Sonnblick (Salzburg, 3109 Meter), Pitztaler Gletscher (Tirol, 2864 Meter) und Valluga (Tirol, 2805 Meter).