Für die Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen liefern Biopsien des Gewebes wichtige Informationen. Tumor-DNA lässt sich allerdings auch im Blut finden. Die "Liquid Biopsy" ist eine Methode, die Veränderungen im Tumorgeschehen bereits durch die Abnahme und Diagnose von Blut und anderen Körperflüssigkeiten nachvollziehbar macht, teilte die Med-Uni am Donnerstag mit.

Mit der Leitung des "Christian Doppler Labors für Liquid Biopsies zur Früherkennung von Krebs" wurde Ellen Heitzer vom Diagnostik- und Forschungsinstitut für Humangenetik betraut. Sie erkennt in der neuen Technologie großes Zukunftspotenzial: "Derzeit wird die Liquid Biopsy hauptsächlich in klinischen Studien eingesetzt. Es dient sowohl der Früherkennung von Tumorrezidiven nach einer Krebsbehandlung als auch der Überwachung des Behandlungserfolges während einer laufenden Therapie. Zukünftig könnte die Technologie entscheidend zur Krebsfrüherkennung beitragen und als nicht-invasives Screening-Tool genützt werden", erläuterte Heitzer.

In dem vom Wirtschaftsministerium geförderten Labor in Graz will sie gemeinsam mit dem Wirtschaftspartner Freenome Inc. die wissenschaftlichen Grundlagen für die Technologie vorantreiben. Dafür stehen dem Labor in den nächsten sieben Jahren 910.000 Euro zur Verfügung, davon 455.000 Euro aus öffentlicher Hand.

In dem bereits am Mittwoch eröffneten "Christian Doppler Labor für Fortgeschrittene Aluminium-Legierungen" an der Montanuniversität Leoben geht es um die Verringerung des Gewichts von Bauteilen im Transportwesen. Hier will man gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft neue Aluminiumlegierungen für komplexe Leichtbauteile zur Massenfertigung entwickeln. Das Budget für die nächsten sieben Forschungsjahre betrage rund drei Millionen Euro. Davon steuert die öffentliche Hand rund 1,5 Millionen bei, teilte die Christian Doppler Forschungsgesellschaft mit.

"Die globalen Notwendigkeiten zur Reduktion der CO2‐Emissionen und zur Einsparung von Energie führen zu einem enormen Druck, die Möglichkeiten des Werkstoffleichtbaus auszubauen", erklärte Laborleiter Stefan Pogatscher vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie den Hintergrund der neuen Laborgründung. Aluminium-Knetlegierungen sind leicht und gut verformbar und werden in der Luftfahrt schon länger eingesetzt. Um in Fahrzeugen Anwendung zu finden, müssen die Leichtmetalle jedoch auch eine hohe Festigkeit besitzen, wie Pogatscher die Herausforderung erklärte.

Die meisten Mechanismen, welche die Festigkeit steigern, würden bisher jedoch die Formbarkeit verringern. Hier will das Labor entscheidende Verbesserungen erreichen. Der Weg dorthin führe über die Entwicklung von "schaltbaren" Legierungen, die während der Formgebung noch eine geringe Festigkeit haben. Hier müssen allerdings die kinetischen Vorgänge noch besser verstanden werden. Weiters versuchen die Forscher die Mikrostruktur von Aluminium-Knetlegierungen zu optimieren. Unternehmenspartner ist die AMAG rolling GmbH.

(APA)