Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat auf die wahrscheinliche Ernennung Hermann Glettlers zum neuen Innsbrucker Diözesanbischof erleichtert reagiert. "Es ist zu hoffen, dass das lange Warten auf einen neuen Bischof jetzt tatsächlich zu Ende geht", erklärte er. Steiermarks LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) zeigte sich erfreut über die voraussichtliche Berufung des Grazer Bischofsvikars.

In den vergangenen Tagen habe er vernommen, dass "Bewegung in das Auswahlverfahren" gekommen ist, so Platter. Gleichzeitig verwies er aber darauf, dass noch keine offizielle Mitteilung des Vatikans vorliege. "Sobald diese vorliegt, werde ich auf eine möglichst rasche Entscheidung des Ministerrates im Umlaufverfahren pochen. Ich werde mich aber erst nach der offiziellen Bestätigung dieser Bischofsernennung öffentlich äußern", sagte der Tiroler Landeshauptmann. Er würde sich freuen, wenn sein "Drängen auf eine Entscheidung, unter anderem bei Papst Franziskus in Rom, endlich erhört wurde", fügte Platter hinzu.

Schützenhöfer gratulierte indes der Tiroler Bevölkerung - sollte sich die Meldung über die Bestellung bestätigen. "Ich sehe den Abgang Glettlers aus unserer Diözese auch mit einem weinenden Auge, weil eine große Persönlichkeit nun in einer anderen Diözese wirkt, aber die Freude über diese Berufung überwiegt. Ich kenne ihn schon sehr lange und schätze ihn als eine charismatische Persönlichkeit. Glettler ist, das hat er an all seinen bisherigen Wirkungsstätten eindrucksvoll bewiesen, ein Hirte, der in der Vielfalt Einheit schafft und das Gemeinsame vor das Trennende stellt", meinte der steirische Landeschef zur APA.

Die Plattform "Wir sind Kirche" begrüßte den möglichen neuen Bischof und wünschte ihm "viel Segen für seine neue Tätigkeit in der Diözese Innsbruck". "Wir sind Kirche" bringe Glettler positive Erwartungen entgegen - "auch wenn er nicht unter den Wunschkandidaten der Tirolerinnen und Tiroler gelistet war", teilte die Vorsitzende Martha Heizer mit.

Gleichzeitig kritisierte sie aber einmal mehr die "übermäßig lange Dauer, bis die Entscheidung gefällt wurde". Diese sei "missachtend". Mit der nunmehr wohl gefällten Entscheidung seien "Zorn und Unverständnis bezüglich der Vorgangsweise rund um diese Bischofsernennung" keineswegs ausgeräumt, so Heizer.

(APA)