"Das ist kein Spaß und schon gar kein Kavaliersdelikt mehr, und es hat mit Bräuchen nichts mehr zu tun!" Werner Baumann, der Bürgermeister der Gemeinde Seisersberg-Pirka, schäumt.

Vielerorts in Österreich haben es sich Bürger rund um den 1. Mai geradazu zu einem Sport gemacht, anderen (z.B. anderen Vereinen oder Nachbargemeinden) beim Maibaum-Aufstellen einen Streich zu spielen.

"Aber das geht eindeutig zu weit", so Baumann. Denn in der Nacht von 30. April auf 1. Mai wurde der am Seiersberger Gemeindeplatz aufgestellte Maibaum von unbekannten Tätern umgeschnitten.

Der Wipfel des Baumes landete am Gemeindeamts-Gebäude, "doch vor allem rund um den Vorplatz ist erheblicher Schaden entstanden", sagt der SPÖ-Bürgermeister. "Aber da geht es nicht nur um Sachbeschädigung, sondern auch darum, dass hier Menschenleben gefährdet wurden, weil ja auch unmittelbar eine Straße vorbeiführt."

5000 Euro ausgesetzt

Bürgermeister Baumann hat sich nun zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Er setzt 5000 Euro als Belohnung zur Ergreifung der Täter aus. Sprich: Wer den entscheidenden Hinweis liefern kann, darf mit 5000 Euro, die aus der Gemeindekassa kommen, rechnen. "Für sachdienliche Hinweise bitte ich mögliche Augenzeugen, sich bei der Polizeidienststelle Seiersberg zu melden", so der Bürgermeister.

Die Nerven bei vielen Seiersbergern und ihrem Bürgermeistern wurden in den letzten Tagen auch wegen eines anderen Vorfalls strapaziert: Samstagnacht wurden von übermütigen Jugendlichen durch Entzünden von "Bengalischen Feuern" mehrere Vorgärten und Müllcontainer in Brand gesteckt.Zwei junge Männer (20 und 22) wurden ausgeforscht und angezeigt.