Eisenstangen hat er in seiner Karriere tausendfach verbogen. Als Mensch aber, da sollst du dich nie verbiegen, lautet das Credo von Rupert Mörth: „Man muss immer a klassa Hawara sein. Du darfst nicht nur schreien wie ein Stier, sondern du kannst dem alten Muatterl nach dem Wettkampf ruhig a Bussl geben.“ Der Kraftlackl aus Gössendorf setzte stets auf Publikumsnähe, war für seine Fans immer ein Typ zum Angreifen. Verlor auch nie den Boden unter den Füßen, als er in den 1990ern durch internationale TV-Sendungen gereicht wurde.
Apropos Boden: Da landete der junge Rupert oft. Beim Raufen in der Schule war er immer der Schwächling. „Ich war für die anderen immer der schwache Hund“, sagt er heute, kurz vor seinem 66. Geburtstag. Stärker werden war sein Ziel – also startete er mit dem Kraftsport. „Ich hab’ eine Wasserleitung genommen, links und rechts zwei Betonkübel drangehängt und das Ganze gestemmt.“ Seit 50 Jahren trainiert er nun nonstop.