Sie wurde in der Bevölkerung die „schlimme Liesl“ genannt - und das sicherlich nicht zu Unrecht. Ihren Untertanen war sie eine strenge Herrin, ihren Feinden eine zähe, ja rachsüchtige Gegnerin. Die Gallerin war eine ehrgeizige, energische und selbstbewusste Frau, die aber auch großzügig sein konnte und ein offenes Ohr für die Nöte ihrer Untertanen hatte. Jahrzehntelang führte sie Prozesse, um ihren Besitz zu erhalten und ihre Machtansprüche durchzusetzen. Dabei scheute sie auch den Kampf gegen die damals allmächtige Kirche und die eigene Familie nicht. Dazu war sie drei Mal verheiratet, ein Mal geschieden und nahm zwischendurch ihren Verwalter zum Geliebten.