Sie gelten als Ausnahmekönner, Vorbilder und nicht zuletzt Unterhaltungsfaktoren: Spitzensportler, wie der Afritzer Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer (27), der in Pyeongchang mit SuperG-Gold nach Sotchi 2014 (Abfahrt) wieder zuschlug, können den "normalen" Sportbegeisterten und Hobby-Sportler in verschiedene Gefühlslagen versetzen. Beim akribischen Verfolgen bis Mitfiebern eines Sportereignisses kann sowohl extatischer Rauschzustand als auch pure Enttäuschung das Resultat sein. Zu eben diesen Sportlern, deren Bewegungsradius dieser Tage fast ausschließlich auf das mediale olympische Rampenlicht eingeschränkt ist, gehört nun auch Snowboard-Ausnahmetalent Daniela Ulbing aus Drobollach als zweite Aktive aus der Region Villach.

Für Ulbing wird es am Samstag ernst, wenn sie in der Qualifikation (1 Uhr) und hoffentlich im Finale (5.30 Uhr) zum Parallel-Riesentorlauf an den Start geht. Die 19-jährige ist seit 15. Februar im Olympischen Dorf und voller Vorfreude. "Es ist ein Wahnsinn, hier dabei zu sein, für jeden Sportler etwas ganz besonderes. Nervös bin ich noch nicht, aber das kommt sicher noch vor dem Rennen", sagt sie schmunzelnd. Und wie schaut es mit der Zielsetzung bei den ersten Spielen aus? "Natürlich versucht man die Zeit hier einfach einmal zu genießen, aber im Endeffekt wollen Sportler vorne mitfahren." Dabei hatte Ulbing, deren Parade-Disziplin eigentlich der Parallel-Slalom und nicht olympisch ist (1 WM-Titel und 1 Disziplinen-Gesamtsieg, Anm.), schon gar nicht mehr mit einer Nominierung gerechnet, wie sie selbst verriet. Erst mit der Verletzung von Teamkollegin Sabine Schöffmann rückte sie nach.