Da Sie ja ein großer Tennis-Fan sind, als Allererstes: US-Open-Achtelfinale Dominic Thiem gegen Juan Martin Del Potro. Sie haben das Match ganz sicher verfolgt, oder?
STEFAN KRAFT: Klar. Ich hab nach Satz zwei abgedreht, da ich sicher war, dass er sich die Führung nicht nehmen lässt oder Del Potro aufgibt.

Haben Sie ihm geschrieben?
Ja, aber nicht nach dem Match, sondern davor zum Geburtstag.

Gibt es noch die internen Tennisduelle zwischen Ihrem Kumpel Michael Hayböck und Ihnen?
Natürlich, wobei zuletzt haben wir ein Doppel gegen unsere Coaches Heinz Kuttin und Andreas Widhölzl gespielt. Leider verloren, aber die Revanche wartet schon. Dafür gab es ein cooles Kicker-Duell mit meinem ehemaligen Fußballklub, dem SV Schwarzach und dem oberösterreichischen Verein vom Michi. Da haben wir zugeschlagen und 10:6 gewonnen.

Dann gehen wir zum Ernst des Lebens zurück, dem Skispringen. Der Sommer-GP geht in die Endphase. Hinzenbach, der vorletzte Bewerb, steht vor der Tür?
Darauf freu ich mich schon. Die Vorbereitung ist in den letzten Wochen sehr gut verlaufen, ich konnte intensiv trainieren. Die bisherigen Grand Prix waren zwar solide, aber etwas weiter vorne wäre ich schon gern gewesen. Doch wenn du voll im Training bist, fehlt die gewisse Geschmeidigkeit. Der Conti-Cup in Stams entsprach eher meiner Vorstellung mit dem Sieg und Platz zwei.

Und Mitte Oktober geht’s wieder ins Trainingslager.
Eine Woche werden wir in Zypern schwitzen und trainieren.

Am 18. November ist es dann in Wisla (Polen) so weit. Eine Saison mit mehreren Höhepunkten.
Alle reden schon von Olympia, aber das ist bei mir im Moment nicht im Blickpunkt. Davor kommen die die Vierschanzentournee und die Skiflug-WM. Erst dann werde ich nach Südkorea hinäugeln. Dort muss alles zusammenpassen und die Form stimmen.

Kurz zum Privaten. Sie sind im Sommer mit Ihrer Freundin in Oberalm zusammengezogen. Ist schon alles fix und fertig?
Nicht nur das, auch ich bin fix und fertig (lacht). Siedeln ist nicht so ohne, das war ein super Zusatztraining, da am Anfang der Lift noch nicht aktiv war. Aber inzwischen ist alles gemütlich eingerichtet.

Wer macht den Haushalt?
Der, der gerade daheim ist.

Sie sind ja nie daheim?
Stimmt, dann muss ganz klar meine Freundin ran (lacht).

Wie war eigentlich Ihr Urlaub?
Meine Freundin wollte ja unbedingt auf die Malediven und ich hatte es ihr schon vor längerer Zeit versprochen. Wir haben sehr viel geschnorchelt, Haie und Schildkröten gesehen, es war wie im Paradies.

Ist Ihr Tattoo jetzt schon fertig?
Nein, noch immer nicht. Es soll ja einmal ein Maori-Tattoo werden, aber mir fehlt einfach die Zeit und es ginge ja nur in der Pause im April.

Würden Sie gern einmal mit jemandem tauschen wollen?Sprachlos sind Sie nie, oder?
Doch einmal bei „Frühstück bei mir“. Da bin ich gefragt worden, was ich erotisch finde, da war ich aber so etwas von perplex.

Wer wird Sportler des Jahres?
Gute Frage. Da gibt es große Konkurrenz, da kann natürlich alles passieren ...