Mario Seidl ist im Kombinierer-Einzelbewerb von der Großschanze sein bisher bester Sprung bei der Nordischen WM in Lahti gelungen. Der Salzburger führt dank der Bestweite von 132 Metern vor dem 10-km-Langlauf mit 46 Sekunden Vorsprung auf Landsmann Wilhelm Denifl (125,5 m). Bester Deutscher ist Johannes Rydzek (+1:00 Min.) als Sechster. Der zweitplatzierte Franzose Maxime Laheurte wurde disqualifiziert.

Rydzek, der Weltmeister von der Normalschanze, war im Springen der Beste der diesmal etwas schwächelnden Deutschen. Eric Frenzel rangierte an 14. Stelle (+1:29).

Kenne die Situation

Seidl landete bei großartigen 132 Metern und zeigte den mit Abstand besten Sprung des Feldes. "Ich bin echt überglücklich, dass ich jetzt einmal meinen Topsprung zeigen habe können. Wahrscheinlich im wichtigsten Wettkampf im Jahr", freute sich Seidl gegenüber der APA. Nun geht er solo in die Loipe. Eine Ausgangslage, die Seidl bei einem seiner beiden Podestplätze in Pyeongchang kurz vor der WM schon erlebt hat. "Ja, das Gute ist, dass ich die Situation von Korea schon kenne. Jetzt muss alles zusammenpassen", erklärte der 24-jährige Salzburger.

Drittbester Österreicher nach dem Springen ist Titelverteidiger Bernhard Gruber als Achter, mit 1:16 Minuten Rückstand auf seinen zehn Jahre jüngeren Teamkollegen. "Mario hat einen sensationell guten Sprung gehabt, da hat er richtig einen Treffer auf der Schanze gehabt. Jetzt hoffe ich, dass uns die Serviceleute einen schnellen Ski unter die 'Haxn' zaubern, dann ist alles drinnen", erklärte Gruber, der sich mit Magnus Moan fünf Sekunden hinter ihm für die Loipe in "guter Gesellschaft" wähnte.

David Pommer und Philipp Orter rangierten auf den Zwischenrängen
14 und 15 mit je etwas mehr als eineinhalb Minuten Rückstand. "Die
Ausgangsposition ist sehr gut. Mal schauen, was Mario vorne macht,
er ist unser heißes Eisen. Ich glaube an den Mario", sagte Pommer
und Orter sprach die Ausgangssituation noch klarer an. "Mario hat
einen sehr guten Vorsprung. Wir Österreicher werden nicht so blöd
sein und die Deutschen und Norweger heranziehen."

Der 36-jährige Denifl sah nach seinem starken 125,5-m-Satz den
Teamgedanken ebenfalls im Vordergrund . "Es wäre gut, wenn
Österreich eine Medaille macht, es ist ja wurscht, ob er sie macht
oder ich oder ein anderer. Ich werde sicher nicht der sein, der die
Leute heranzieht."