Adrian Solano (22) bestritt bei der Nordischen Ski-WM in Lahti ein Qualifikationsrennen im Sprint. Ein schwieriges Unterfangen, wie man rasch sah: Langsam und mit allerhöchster Vorsicht wagte er sich auf die Loipe. Die Unsicherheit sah man ihm bereits an, als er aus dem Starthaus geschubst wurde.

Das Video von seinem Lahti-Abenteuer brachte dem Venezolaner große Sympathien ein. Mal stoppte er, dann stürzte er, später brach gar sein Stock. Trotz der Schwierigkeit gab er nicht auf, quälte sich auf seinen dünnen Langlaufskiern tatsächlich durch den Schnee bis zur Ziellinie. Dort war er dann sichtlich erschöpft, grinste aber und hob die Fahne Venezuelas empor:

In Paris als Terrorverdächtiger aufgehalten

Die Reise aus dem warmen Venezuela in das kalte, finnische Lahti war für Solano aber alles andere als einfach. Der Mann aus der Stadt Maracay machte in Paris eine Zwischenlandung, um dann weiter zum Vorbereitungstraining nach Schweden zu fliegen - doch die Polizei wurde auf ihn aufmerksam. Mit 28 Euro in seiner Geldtasche hegte Frankreichs Exekutive den Verdacht, es handle sich um einen Drogenhändler oder gar um einen Terroristen.

Als Solano dann erklärte, dass er Langläufer sei und sich auf dem Weg nach Lahti befinde, wollte man ihm nicht recht glauben. Er wurde stundenlang verhört und schließlich durfte er, trotz gültigen Flugtickets, nicht weiterreisen. Er saß mehrere Tage am Flughafen fest, ehe das venezolanische Konsulat ihm ein Rückflugticket in die Heimat kaufte.

Ein Journalist ermöglichte den Traum

Venezuela verfügt aber tatsächlich um ein Skiteam - und Solano damit auch über Teamkollegen. Und einer von ihnen, Cesar Baena, erzählte die Geschichte den Schwedischen Medien. Ein Journalist startete eine Sammelaktion, um die Reise nach Finnland noch finanzieren zu können.

Solano kam schließlich mit mehrtägiger Verspätung in Lahti an, wo er dann mit 38-minütiger Rückstand das Ziel durchquerte. Die Herzen der Fans hat er mit seiner Geschichte allemal erobert.