Polen hat am Samstag in Klingenthal den ersten Weltcupsieg in einem Teambewerb der Skispringer überhaupt gefeiert. Gleich in der ersten Saisonkonkurrenz klappte es für die Mannschaft des neuen Tiroler Cheftrainers Stefan Horngacher. Der Erfolg fiel mit 41,5 Punkten Vorsprung auf Deutschland souverän aus. Das ÖSV-Quartett landete an dritter Stelle.

Michael Hayböck, Stefan Kraft, Andreas Kofler und Manuel Fettner waren zur Halbzeit noch auf dem zweiten Platz gelegen, nur 0,7 Punkte vor den Deutschen. Vor Schlussspringer Fettner betrug das Guthaben 6,7 Punkte, doch 128 Meter des Ex-Team-Weltmeisters waren zuwenig. Weltmeister Severin Freund war bei 132 gelandet, die DSV-Mannschaft sicherte sich mit 0,9 Punkten Vorsprung den zweiten Rang.

Fettner musste in der vierten Gruppe allerdings mit kürzerem Anlauf als seine Kollegen springen und büßte auch einige Meter ein. Dem Tiroler brach bei seinem letzten Sprung allerdings jener Zapfen, der den Bindungsstab mit dem Schuh verbindet. Fettner kam dabei glücklicherweise nicht in Sturzgefahr und konnte noch sehr viel aus seinem Sprung herausholen. 

"Im ersten Moment habe ich das Problem gar nicht so dramatisch empfunden. Im Nachhinein hatte ich natürlich Glück, dass sich der gebrochenen Zapfen nicht stärker ausgewirkt hat. Stefan Kraft hatte vor zwei Jahren in Trondheim ein ähnliches Problem und kam dabei in arge Sturzgefahr. Insgesamt können wir aber mit unserer heutigen Leistung und Platz drei sehr zufrieden sein", meinte Fettner. Die Leistungen der Kuttin-Schützlinge weckten auf alle Fälle Hoffnungen auf einen weiteren Spitzenplatz im Einzelbewerb am Sonntag (15.00 Uhr/live ORF eins).

Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch (139/140) und Maciej Kot (zweimal 139) ragten bei Polen heraus, Tagesbestweite erzielte der Slowene Domen Prevc im zweiten Durchgang mit 145 m (zuvor 125).