Es ist wieder ein Tag der Rekorde im Ski-Weltcup: Nach dem 13. Saisonsieg von Marcel Hirscher schlug bei den Damen auch Mikaela Shiffrin zu: Die US-Amerikanerin holte sich den Sieg im Slalom von Aare und feierte damit den neunten Sieg in dieser Disziplin in dieser Saison - sieben sind es im Spezialslalom, zwei Parallel-Rennen hat sie zudem auch noch gewonnen. So viele Slaloms hat vor ihr noch nie eine Dame in einem Winter gewonnen, das blieb auch Größen wie Marlies Schild oder Vreni Schneider verwehrt. Einzig Janica Kostelic schaffte einmal acht Siege in einer Disziplin in einer Saison.

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Die Österreicherinnen schafften es nach starkem ersten Lauf diesmal nicht aufs Podest: Bernadette Schild wurde nach Platz zwei in Durchgang eins Sechste, Katharina Gallhuber fiel vom vierten auf den siebenten Platz zurück, unmittelbar vor Katharina Liensberger.

Shiffrin aber lieferte die nächste Demonstration ihrer Stärke, fuhr zwei Mal Laufbestzeit und hatte am Ende 1,58 Sekunden Vorsprung auf Wendy Holdener (SUI). Dritte wurde Olympiasiegerin Frida Hansdotter.

Shiffrin: "Es macht Spaß!"

"Das ist wirklich unglaublich", jubelte Shiffrin, nachdem sie die fünfte Kristallkugel erhalten hatte. "Es macht auch wirklich Spaß, hier zu fahren", blickte die als Topfavoritin bei Olympia nur Vierte schon auf die Weltmeisterschaften 2019 in Aare. Zudem erlebte Shiffrin einen emotionalen Moment: Zwischen den beiden Durchgängen bekam sie Besuch von Emma Lundell. Im Dezember 2012 hatte das damals elfjährige Mädchen Shiffrin nach deren erstem Weltcup-Sieg an gleicher Stelle um ein Foto gebeten und ihr dabei erzählt, dass sie an Leukämie erkrankt sei. Inzwischen gilt sie als geheilt.

Und Schild, der letztlich zwei Zehntel aufs Podest fehlten, meinte: "Das letzte Bisschen hat heute gefehlt, das hat in Ofterschwang gefehlt. Die da jetzt 1, 2, 3 sind, sind wirklich bei jedem Rennen auf dem Stockerl. Oft auch nur ein paar Hundertstel vor mir, aber sie sind fast immer oben. Da wartet noch einige Arbeit auf mich." Zweimal hatte es allerdings auch Schild in diesem Winter auf das Podest geschafft, als Zweite in Flachau und Dritte in Killington.

Mit dem Hang und dem flachen Start hofft sie sich bis zur WM noch besser anzufreunden. "Es war noch keine Liebeserklärung, aber vor allem der erste Durchgang für mich ein richtig positives Zeichen. Weil ich bin hergefahren, habe mir den Hang angeschaut und gedacht: es wird schon wieder nichts, die WM kann ich wieder abschreiben. Aber nein, ich glaube, dass man da mit mir schon rechnen kann", meinte die Disziplinfünfte. "Es war eine gute Saison, aber ich habe gemerkt, wie viel mehr ich noch kann."

Gallhuber: "Es war mehr möglich"

Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Gallhuber war "super zufrieden"
mit dem ersten Durchgang (4.), aber weniger mit dem zweiten. "Ich
bin wieder ein bisschen zurückgefallen. Aber der siebente Platz ist
ein super Ergebnis, ich freue mich riesig drüber, aber es ist ein
kleiner Ärger da, weil mehr möglich gewesen wäre." Mit ihrer
Saisonbilanz war sie freilich mehr als zufrieden. Sie startet mit
einer Nummer außerhalb der 30 und etablierte sich in den Top Sieben.
"Das war ein rießengroßer Schritt, den ich heuer gemacht habe. Ich
werde darauf aufbauen, dass ich den Schwung für nächstes Jahr
mitnehme."

Auch Liensberger blick auf einen guten Winter zurück. "Es war
eine coole Saison. Alles in allem muss ich sagen, ist das ein
Wahnsinn, was alles passiert ist", meinte die Team-Silberne der
Olympischen Spiele. Auch für Katharina Truppe als 14. gab es noch
Punkte. "Ich bin wirklich froh, dass noch ein Top-15-Platz
herausgeschaut hat. Das war sicher meine schwierigste Saison. Aber
aus schwierigen Saisonen lernt man. Ich habe gelernt, dass ich auf
mich hören muss, was mein Gefühl sagt." Carmen Thalmann blieb als
16. ohne Punkte, da beim Finale nur die ersten 15 anschreiben.