Skistar Marcel Hirscher hat mit einem starken zehnten Rang im Weltcup-Super-G in Aare aufgezeigt. Und nährte damit Spekulationen, dass er in Zukunft öfters auf den langen Latten zu sehen sein könnte. "Das wäre natürlich sehr reizvoll. Ich glaube, es würde mir schon liegen, das habe ich schön öfters zeigen können", sagte der siebenfache Gesamtweltcupsieger.

Aber es sei schwer unter einen Hut zu bringen, wenn man Slalom und Riesentorlauf auf dem Niveau beibehalten möchte. "Das sind lauter so Fragen, die mich sicherlich in den nächsten Monaten entsprechend beschäftigen werden", erklärte der Salzburger. Das betreffe Super-G und Abfahrt. "Sollte ich irgendetwas an meinen Plänen ändern, wie sie in den vergangenen Jahren waren, dann heißt das definitiv Gesamtweltcup ade. Aber eine neue Herausforderung."

Schon Mittwochabend hatte Hirscher nach seiner Ankunft im WM-Ort von 2019 gesagt, dass auch Abfahrtstraining auf der Weltmeisterschaftsstrecke "natürlich schlau" gewesen wäre, sollte er seine Karriere fortsetzen. Dies hatte er ausgelassen, weil er die Vorbereitung in der Heimat bevorzugte.

Hirschers Gedankenspiele bedeuten aber noch nicht, dass er eine Entscheidung über die Zukunft getroffen hat. Nach wie vor lässt der 29-Jährige offen, ob Aare sein Abschied sein oder er doch ab Oktober 2018 wieder am Start stehen wird. "Wir sind noch nicht einmal mit der aktuellen Saison fertig. Ich möchte mich da wirklich nicht stressen. Es ist mehr eine emotionale Angelegenheit als sonst irgendwas. Von dem her möchte ich da ein bisserl Zeit vergehen lassen."

Michael Pircher

Bis zu den Olympischen Spielen in Südkorea hatte Hirscher in der Vorbereitung und in diesem Winter kein Speedtraining absolviert. In Jeongseon/Pyeongchang landete er in der Kombi-Abfahrt als späterer Olympiasieger an der zwölften Stelle und stieg nun als Vorbereitung für das Finale in Schweden nochmals zwei Tage für Super-G-Training auf die langen Latten.

Trainer Michael Pircher war ebenfalls sehr angetan von Hirschers Leistung in Aare. Er glaubt trotzdem nicht, dass der Salzburger auf eine Teilnahme am WM-Super-G hinarbeiten wird. "Nur weil er da heute Zehnter geworden ist, das glaube ich nicht. Ich glaube, dass es ihm heute sicher Spaß gemacht hat und er zufrieden sein wird."

Er sei es jedenfalls. "Das habe ich mir nicht erwartet. Es ist ja doch das Speed-Finale. Und mit Korea als einziges Speedtraining und jetzt daheim noch zwei Super-G-Tagen, mit so wenig Aufwand Zehnter zu werden, Hut ab."