In der letzten alpinen Ski-Herren-Abfahrt der Saison  in Aare (10.30 Uhr/live ORF eins) geht es um die erste Kugel für Beat Feuz oder die dritte in dieser Disziplin für den Norweger Aksel Lund Svindal. Der Schweizer hat einen Vorsprung von 60 Punkten. Die Österreicher liegen derzeit außerhalb der Top Fünf, Ziel ist im letzten Abdruck den überfälligen Saisonsieg einzufahren.

Selbst bei einem Sieg von Olympiasieger Svindal reicht Weltmeister Feuz ein sechster Platz, um die Trophäe zu erringen. Beide hätten dann mit drei die gleiche Anzahl an Saisonsiegen, aber Feuz hat einen zweiten Rang mehr auf dem Konto. Svindal holte seine bisherigen zwei Abfahrtskristalle 2013 und 2014. In Aare fühlt er sich besonders wohl, er ist auf Elite-Ebene noch unbesiegt. Er wurde 2007 dort Abfahrts-Weltmeister und gewann 2006 und 2009 die Weltcup-Abfahrten.

Wer der Herr auf der "Olympia" ist, zeigte Svindal mit Bestzeit im Training - auf allerdings wegen Nebels verkürzter Strecke und nach Neuschnee auf weicher Piste. "Aksel ist gut gefahren heute. Aber schlussendlich muss ich nicht auf ihn schauen, sondern auf mich. Die Kugel ist ganz klar ein großes Ziel. Das ist ein Ziel jedes Abfahrers, und ich habe bis jetzt noch keine gewonnen", sagte Feuz. Er müsse für Mittwoch noch "vieles" ändern. "Sicher kein Tor auslassen, sonst zählt das Ganze schon einmal nicht", meinte der mit Torfehler 17.

Die ÖSV-Herren warten seit 28. Jänner 2017 auf einen Abfahrtssieg, als Hannes Reichelt in Garmisch-Partenkirchen gewann. In der Disziplinwertung sieht es so aus, dass hinter Feuz und Svindal der Deutsche Thomas Dreßen Dritter ist, es folgen Dominik Paris (ITA), Kjetil Jansrud (NOR) sowie das Österreicher-Paket Vincent Kriechmayr, Hannes Reichelt und Matthias Mayer auf den Rängen sechs bis acht.

In Kvitfjell setzte es zuletzt eine empfindliche Niederlage für die Österreicher, beim Sieg von Dreßen war Kriechmayr als Neunter bester Österreicher. Und der Oberösterreicher präsentierte sich im Dienstagtraining als Zweiter stark. "Das darf man nicht überbewerten, ich bin sauber gefahren. Die Piste ist doch sehr weich, ich glaube, da wird auf morgen noch einiges an Arbeit nötig sein. Und wenn die Piste hart ist, dann wird das ein ganz anderes Rennen. Da wird es schneller, da wird man einige Passagen anders fahren müssen."

Mayer findet die Charakteristik der WM-Strecke für das kommende Jahr "voll cool". Sie beinhalte viele Wellen und spektakuläre Sprünge. Nach zwei Ausfällen beim Speed-Wochenende in Kvitfjell ist der Kärntner Super-G-Olympiasieger topmotiviert für das Saisonfinale. Auch sein Kärntner Landsmann Max Franz hat Spaß an der Strecke: "Wenn die Piste passt, dann geht es hier runter sicher gescheit dahin."

Reichelt hofft, dass die kalten Temperaturen in einer klaren Nacht den Untergrund nach den Niederschlägen wieder härter machen. "Schade, dass die mit dem Pistengerät reingefahren sind. Das war heute eher mühsam", meinte der Trainingssiebente. Fünfter im ÖSV-Bunde ist am Mittwoch Romed Baumann.