Er hält bei 52 Siegen im Weltcup, herausgefahren an 18 verschiedenen Orten. Und es gibt ganz wenige Destinationen, die der Weltcup ansteuert, in denen man den Namen Marcel Hirscher nicht auf den Siegerlisten findet. Heuer etwa wären da Lake Louise, Gröden und Kvitfjell – dort kommen allerdings jeweils nur Abfahrt und Super-G zur Austragung, nicht das Hirscher-Metier. Und in Oslo hat Hirscher auch noch nicht gesiegt. Was bleibt, ist einzig Wengen  - da, wo heute der Slalom wartet (10.15/13.15 Uhr, live ORF eins und hier im Ticker).

Denn hier, im Berner Oberland, hat Hirscher zwar auch schon drei zweite und einen dritten Platz zu Buche stehen, aber ein Sieg, der fehlt dem 28-Jährigen noch. Er würde damit am 19. Ort ein Hakerl machen dürfen.
Heute hat er die nächste Chance, um den weißen Fleck zu tilgen. Und ganz, wie man es von Hirscher gewöhnt ist, wäre es ein Sieg, der mit Rekorden verbunden ist. Es wäre der fünfte Slalom-Sieg in Folge, eine Serie, die zuletzt der Italiener Giorgio Rocca in der Saison 2005/2006 hingelegt hat. Und fünf Slalom-Siege in einem Weltcupwinter, das hat auch Hirscher erst einmal in seiner Karriere geschafft.

Eine Erklärung dafür, warum er den Wengen-Slalom noch nie gewonnen hat, fand er nicht. "Ich habe keine Antwort dafür und keine Ahnung, warum es noch nie gereicht hat. Ich bin hier schon ziemlich viele gute Rennen gefahren, war Zweiter, Dritter, Vierter. Man sollte das nicht überwerten oder gar von Fluch reden, ich werde morgen einfach Gas geben", versprach der Salzburger.

Wer etwas dagegen hat? Henrik Kristoffersen mit Sicherheit, heuer schon sechs Mal Zweiter, aber noch ohne Sieg. Die Jungfrau/Männlichen-Piste, die mag der Norweger aber. Hier hat er zuletzt zwei Mal in Folge gewonnen. Aber sogar für den Fall, dass es ihm gelingt, Hirscher zu schlagen – zuletzt biss er sich in Adelboden an Michael Matt die Zähne aus. Den lobt Österreichs Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher: "Er ist im Rennen ein Killer. Wenn er eine Chance sieht, ganz vorne mitzufahren, dann nützt er sie. Ein richtiger Matt eben!" Der Stern von Bruder Mario Matt, der ging einst in Wengen auf.

Sorgen um Feller

Manuel Feller hat die Reise nach Wengen verspätet angetreten. Der Tiroler ließ sich am Samstag noch in Innsbruck am Rücken behandeln, beim Training waren wieder Probleme aufgetreten. Slalom-Coach Marko Pfeifer hoffte, dass für das Rennen wieder alles passt.