Die Österreicherin Christina Ager hat etwas unerwartet Bestzeit im verkürzten und einzigen Training für die Weltcup-Abfahrt in Bad Kleinkirchheim erzielt. Die 22-jährige A-Kader-Läuferin aus Tirol war am Freitag mit einer Zeit von 38,21 Sek. um 0,09 Sekunden schneller als die Italienerin Sofia Goggia, Dritte wurde Tina Weirather (LIE).

Weil die Piste "Kärnten - Franz Klammer" wegen der vorangegangenen Wetterprobleme im unteren Teil nach wie vor nicht rennbreit ist, fand das Training nur im oberen Teil und bis zum Super-G-Start statt. Am unteren Teil soll am Samstag-Nachmittag nach dem Super-G ein Trainingslauf stattfinden. Wegen der Pistenprobleme hatte man Freitagfrüh entschieden, den Super-G auf Samstag (10.45 Uhr) vorzuziehen und die Abfahrt auf Sonntag (11.15 Uhr) zu verschieben.

Zweitschnellste ÖSV-Läuferin im Sprint-Training war Anna Veith als Elfte mit 0,64 Sekunden Rückstand auf Ager. Christine Scheyer (+0,68) wurde 13. Die Damen mussten nach dem Abschwingen mit Trainings-Ski zu Tal fahren.

"Das kurze Training hat natürlich keine große Aussagekraft", sagte Gleitspezialistin Ager, der davor schon einmal in Lake Louise eine Trainingsbestzeit gelungen war. "Natürlich ist das jetzt dennoch ein positiver Tag, eine Bestzeit ist immer gut fürs Selbstvertrauen", meinte die ehemalige Slalom-Spezialistin. Ager gab sich auch hinsichtlich Piste positiv. "Oben ist sie richtig gut. Wenn es morgen bis ganz runter so ist, sind wir alle zufrieden."

Insgesamt stellte sich die Situation in Bad Kleinkirchheim am Freitag tatsächlich verbessert dar, nachdem die Temperaturen etwas gesunken sind. Weil man den unteren Teil der Piste am Freitag erneut geschont hat, hofft man nun bei "umgedrehtem" Programm auf eine erfolgreiche Durchführung beider Speedrennen.

Läuferinnen sind skeptisch

Die Läuferinnen sind aber noch skeptisch: "Der Schnee ist schlecht, man hat zu spät die Piste präpariert", kritisierte Lindsey Vonn, die mit Tina Weirather als Athletensprecherinnen fungiert. "Das kann ich nicht verstehen, warum das so spät passiert ist. Wichtig ist, dass es sicher ist!" Und Weirather ergänzte: "Ich will keine Hauruck-Entscheidung, oder nur ein Rennen, weil das alles was kostet."