Die ÖSV-Abfahrerinnen konnten kurz vor Weihnachten noch auf der Kärnten-Franz-Klammer-Strecke in Kleinkirchheim trainieren. Ist das ein Vorteil für die Speed-Rennen am 13./14. Jänner?
ROLAND ASSINGER: Wir sind dankbar, dass wir dort fahren durften, aber von einem echten Vorteil kann man nicht reden. Die Bedingungen sind jetzt ganz andere als noch vor zehn Tagen.
An welchen Orten absolvierten Conny Hütter, Anna Veith, Niki Schmidhofer usw. die Vorbereitung auf die Heimrennen?
ASSINGER: Wir haben die Mannschaft aufgeteilt. Eine Gruppe arbeitete in Obdach, eine andere in Toblach in Südtirol. Auf derselben Strecke übt jetzt Mikaela Shiffrin Super-G. Vor der gestrigen Anreise nach Kleinkirchheim gab es noch eine Riesentorlauf-Einheit in Hinterreit.

Bad Kleinkirchheim verlangt große Portion Mut von den Ski-Damen


Sie kennen alle Damen-Abfahrtsstrecken im Weltcup-Zirkus. Wie würden Sie die Kärnten-Franz-Klammer einstufen?
ASSINGER: Meiner Meinung nach ist sie ziemlich die schwerste im Dame-Zirkus. Sie weist mit dem Klammer-Stich eine Steilpassage auf, die ihresgleichen sucht. Dazu gibt es ein langes Gleitstück und vom Super-G abwärts einen Hang, der nie auslässt, den Damen keine Verschnaufpause gönnt. In Kärnten gewinnt nur eine, die echt Mut hat.
Der Klammer-Stich mit einem Gefälle bis zu 80 Prozent flößt den Damen Furcht ein. Wird es noch entschärft?
ASSINGER: Durch die Kurssetzung wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Das muss sein, weil er 200 Meter lang ist.
Von wem auf Ihrer Mannschaft erwarten Sie am meisten?
ASSINGER: Conny Hütter zählt für mich zu den Favoritinnen. Weil die Strecke technisch sehr anspruchsvoll ist, kann auch Anna Veith ganz vorne mitreden. Auch Niki Schmidhofer traue ich einiges zu. Alle meine anderen Läuferinnen können mich überraschen.
Ihre Favoritinnen für die beiden Rennen?
ASSINGER: Das sind die üblichen Verdächtigen von Lindsey Vonn über Tina Weirather, Viktoria Rebensburg, Sophia Goggia, Michel Gisin bis zu Lara Gut.