Die Slalom-Bilanz von Marcel Hirscher auf dem Chuenisbärgli ist beeindruckend. Seit 2008 war er in jedem Rennen am Start. In allen zehn Torläufen kam er unter die besten neun, mit drei Siegen, drei zweiten und zwei dritten Rängen dabei achtbare achtmal auf das Podest. Das letzte Mal verließ er jedoch 2014 als Slalom-Gewinner Adelboden. Henrik Kristoffersen peilt nach 2016 und 2017 den Hattrick an. Nach 2012 könnte er auch zum zweiten Mal das Double aus Riesentorlauf- und Slalomsieg holen. Er führt nach dem ersten Durchgang.

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Als Gewinner von drei der vier Spezialslaloms in diesem Winter ist Hirscher auch am Sonntag (10.30 und 13.30 Uhr/jeweils live ORF eins und im Liveticker) der Topfavorit. Weil nach seinem Knöchelbruch mit Trainingsrückstand zum Auftakt in Levi nur Platz 17 herausgeschaut hatte und er im Parallel-Bewerb in Oslo als Fünfter klassiert wurde, geht es in der Slalomwertung allerdings eng her. Kristoffersen ist Hirscher mit 59 Zählern Rückstand dicht auf den Fersen.

"Natürlich will ich den dritten Sieg in Folge hier im Slalom. Morgen ist wieder ein Tag, ich werde wieder alles geben, das ich habe", meinte der Norweger, der in dieser Saison bereits je zweimal Zweiter und Dritter im Torlauf war und dem ersten Sieg über Hirscher verbissen hinterherjagt. Am Verzweifeln ist er noch nicht, doch muss er die derzeitige Überlegenheit des Österreichers anerkennen.

Hirscher: "Versuchen, das Beste rauszuholen"

"Wenn es in der Nacht Wolken hat, dann wird es ein schwieriges Rennen morgen. Aber sie werden die Piste hinbekommen, Hans Pieren ist als Rennleiter ein erfahrener Mann", hofft Hirscher auf den Organisator. Im Riesentorlauf präsentierte sich trotz des Dauerregens in den vergangenen Tagen die Piste in einem sehr guten Zustand, allerdings ist bereits viel Salz drinnen und die Temperaturen bleiben im Plusbereich.

Drei Rennen in vier Tagen und dabei der Wechsel von Slalom auf Riesentorlauf und wieder Slalom sind für Hirscher kein Problem. "Das geht ganz gut, man ist im Radl drinnen. Das Schwierige ist, dass man keinen Trainingstag hat", meinte Hirscher, dass man nur die aktuelle Form zur Verfügung habe. Aber die ist in seinem Fall nach zwei Siegen in Folge mit Zagreb und Adelboden ohnehin top. "Bei diesen speziellen Bedingungen wäre ein Testtag gut. Man muss nun eben versuchen, so das Beste rauszuholen", fügte er an.

Kampf um den vierten Olympia-Startplatz

Für den olympischen Slalom hat sich das Trio Hirscher, Michael Matt (in Spezialslaloms in diesem Winter mit den Rängen 4 und 2 als Bestleistungen) und Manuel Feller (5., 4.) in den Vordergrund gedrängt. Um den vierten ÖSV-Startplatz wird es nach aktuellem Stand zwischen Marco Schwarz (9., 12., 13.), Christian Hirschbühl (11., 12.) und Marc Digruber (19.) gehen. Bis zum Nominierungstag durch das Österreichische Olympische Komitee am 22. Jänner stehen nach Adelboden noch die Slaloms in Wengen und Kitzbühel auf dem Programm.

Matt ließ den Riesentorlauf aus und will im Slalom am Sonntag an seine zuletzt gezeigten Leistungen mit jeweils Rang zwei im City Event in Oslo und im Spezialslalom in Zagreb anschließen. "Wenn man Rennen gewinnen will, muss man von oben bis unten sehr gut fahren. In Adelboden ist immer eine Wahnsinnstimmung, sobald man in den Zielhang einfährt. Ich freue riesig drauf", sagte der Flirscher, der im vergangenen März in Kranjska Gora sein bisher einziges Weltcuprennen gewonnen hat.

Feller landete im Riesentorlauf auf seinem Lieblingshang an der fünften Stelle, im Slalom will er ebenfalls ein Spitzenresultat: "Wenn ich das zeige, was ich kann, schaut sicher ein Topergebnis raus. Ich habe jetzt zwei super Ergebnisse im Ziel, es ist mehr Selbstvertrauen da, von dem her ist schon ein bisserl was drinnen. Ich hoffe, dass die Piste ebenso gut ist wie heute. Wenn wir ein bisserl Glück haben und es nicht ganz zuzieht, wird es sicher ein gutes Rennen."