Schon zum dritten Mal findet im alpinen Ski-Weltcup in Alta Badia ein Parallel-Riesentorlauf unter Flutlicht statt. Für Marcel Hirscher war bisher zweimal in Runde eins Endstation. "Die letzten zwei Mal habe ich einfach das Maximum rausgeholt. Ich war nur zu schlecht für das", stellte der Salzburger fest. Insgesamt fünf Österreicher werden am Montagabend (18.30 Uhr, live ORF eins) dabei sein.

In der Endwertung belegte Hirscher 2015 unter 32 Teilnehmern den 30. Platz. Im vergangenen Jahr verbesserte er sich auf Rang 18, während völlig überraschend Cyprien Sarrazin gewann. Der Franzose hatte zuvor einen 24. Rang in Val d'Isere als bestes Weltcup-Resultat stehen. Seinen Sieg kann der 23-Jährige wegen einer Rückenverletzung heuer nicht verteidigen. Bester Österreicher 2016 war als Elfter Philipp Schörghofer, der diesmal wegen Knieproblemen fehlt.

Die Charakteristik des Bewerbs macht es für Hirscher und andere Techniker schwierig. Auf dem relativ flachen Zielhang der Gran-Risa-Piste kommt es vor allem darauf an, beim Start und über die zwei Wellen Tempo zu machen. Die fehlende Breite erlaubt nicht viele Kurven, in rund 25 Sekunden müssen 20 bis 30 recht direkt gesetzte Tore bewältigt werden.

"Es ist einfach schwer für einen Techniker. Es hängt viel von der Kurssetzung ab. Ich möchte das nicht schmälern, aber die Jungs können das einfach besser als wir. Sie können besser springen, können das Gelände besser mitnehmen, nutzen das auch besser", erklärte Hirscher, dass Speed-Spezialisten klar im Vorteil seien. Dass er als Gran-Risa-Rekordsieger ein erwiesener Experte ist, helfe ihm kein bisschen.

Mayer gibt sein Debüt

Für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) nimmt heuer erstmals ein deklarierter Abfahrer teil. Startberechtigt sind die besten 16 Läufer der World Cup Starting List (WCSL) im Riesentorlauf, dazu kommen die vier Besten der WCSL Gesamt, wobei in beiden Listen vertretene Sportler nur für die RTL-Liste gezählt werden. Weil ein paar vor ihm gereihte Speed-Kollegen verzichteten, bekam Matthias Mayer die Chance zu seinem ersten Parallel-RTL.

Die übrigen 12 Starter qualifizierten sich über den ersten Durchgang des Riesentorlaufs am Sonntag. Das österreichische Kontingent neben Hirscher und Mayer füllten somit Roland Leitinger und Stefan Brennsteiner auf. Hirscher trifft in Runde eins auf Thibaut Favrot. Der Franzose wurde am Sonntag im Riesentorlauf von Alta Badia 24. Der Sieger bekommt es im Achtelfinale mit Manfred Mölgg (ITA) oder Kjetil Jansrud (NOR) zu tun. Danach könnte es zum Duell mit Ted Ligety (USA) kommen. Leitinger und Mayer bestreiten im 32er-Raster ein österreichisches Erstrunden-Duell, Stefan Brennsteiner bekommt es mit dem slowenischen Sonntag-Dritten Zan Kranjec zu tun.

"Vielleicht fahren wir ja morgen aufs Podium", meinte Feller, der im Vorjahr 16. wurde. "Das ist vor allem beim Parallel-Riesentorlauf ein bisschen das Problem, dass du so extrem riskieren musst. Die Frage ist dann, wie viel ist intelligent? Beim Parallelslalom ist das ein bisschen anders, weil das Tempo nicht so hoch ist. Wenn man gewinnen will, muss man sicher hundert Prozent geben", erläuterte der Tiroler.

"Heuer besser machen"

Leitinger kam vor einem Jahr als 27. in die Wertung. "Ich habe im zweiten Lauf den Stock verloren und bin dann ausgeschieden. Ich wäre eigentlich gar nicht so langsam bei so etwas, aber habe erst eine Chance gehabt. Das möchte ich heuer besser machen", sagte der Salzburger. Brennsteiner, der am Sonntag mit Platz 13 sein bisher bestes WC-Resultat schaffte, "will die großen Namen ein bisschen ärgern".

Ein Fan des Bewerbs ist Kjetil Jansrud. Der Norweger gewann die Premiere und rauschte im Vorjahr als Dritter neuerlich aufs Stockerl. "Ich möchte so viele Weltcuppunkte wie möglich holen", verriet der 32-Jährige, der im ersten Riesentorlauf-Durchgang ausschied. Die Südtirol Ski Trophy, die der Beste der vier Rennen in den Dolomiten erhält, kann Jansrud somit nicht verteidigen.