Wenn es um den Super-G geht, dann ist die Saslong zuletzt fest in der Hand der Norweger gewesen: Seit 2011 und dem Erfolg von Beat Feuz gab es fünf Siege für die "Elche", drei für Aksel Lund Svindal, zwei für Kjetil Jansrud, von 16 gefahrenen Super-Gs in Gröden gingen sieben an Norwegen. Heute ab 12.15 Uhr (HIER geht es zum Liveticker/live auf ORF eins) wollen die Österreicher aber wieder anklopfen am Siegespodest. "Ich glaube, wir werden auch hier gut dagegenhalten", verspricht Vincent Kriechmayr, Sieger des Super-G in Beaver Creek.

Etwas stärker im Super-G ist derzeit Jansrud einzuschätzen, der
auch den ersten Weltcup-Bewerbin Lake Louise gewonnen hat. Svindal kann aber trotz Knieschmerzen auf einen größeren Erfahrungsschatz zurückgreifen, was speziell hier ein Faktor ist. Mit insgesamt vier Super-G-Siegen in Gröden steht der 34-Jährige klar an der Spitze. Dritter im Bunde ist Aleksander Aamodt Kilde, der noch auf seinen ersten Sieg in dieser Saison wartet.

Kriechmayr hat dieses Erfolgserlebnis schon hinter sich. Weil der
Oberösterreicher am 1. Dezember in Beaver Creek den Super-G gewann,
trat die ÖSV-Speedmannschaft erstmals seit 2014 wieder mit einem
Sieg im Gepäck die Heimreise über den Atlantik an, Hirscher Siegin Colorado 2015 ist ja nicht dem Speed-Team zuzurechnen. Zudem gab es diese Saison schon vier weitere Podestplätze in den schnellen Disziplinen.

Mayer: "Wir haben gezeigt, dass es geht!"

"Der Start war bis jetzt immer ein bisschen schwierig. Da haben wir heuer gezeigt, dass wir es anders auch können", konstatierte Matthias Mayer. "Ich glaube schon, dass ein paar Athleten da mit sehr positiver Haltung hergefahren sind. Wir erwarten uns auch in Gröden etwas", will der neue Speed-Chefcoach Sepp Brunner weitere Erfolge sehen. "Sie sind sehr motiviert, teilweise muss man sie sogar zurückhalten. Es gibt gewisse, die fast zu viel wollen."

Von der Favoritenrolle sei das Team aber noch ein Stück weg, meinte Kriechmayr. "Das sind schon noch die Norweger, sie haben hier immer dominiert. Aber ich glaube, dass wir eine gute Mannschaft haben und stärker dastehen als in den letzten Jahren", sagte der Gesamtweltcup-Siebente, der hier 2014 auf den vierten Platz im Super-G fuhr. Österreichische Super-G-Sieger gab es in Gröden bisher erst zwei: Michael Walchhofer (2004, 2010) und Hans Grugger (2005).

Reichelt und Franz spekulieren

Hannes Reichelt stand seit inklusive Kvitfjell im Februar in jedem Super-G auf dem Podest. Bei den Nordamerika-Rennen  war er zuletzt zweimal Dritter. Diese saisonübergreifende Serie möchte der Salzburger freilich ausbauen, weiß aber um die schwierige Beziehung zur Saslong. "Gröden ist halt eine eigene Geschichte. Das ist eine Strecke, wo ich mir schwertue. Im Super-G muss ich voll riskieren. Wenn es aufgeht, dann ist es gut, wenn nicht, bist draußen", sagte der Routinier. Dabei gelang ihm hier mit Platz zwei im Super-G 2002 sogar sein erstes Weltcup-Podium.

Ein weiteres heißes Eisen ist Max Franz, im Vorjahr Abfahrtssieger bei dem Klassiker in den Dolomiten, im Super-G von Gröden aber einst als Fünfter erstmals in der Weltspitze. "Vom Skifahren her passt eigentlich alles", gab sich der Kärntner auch hinsichtlich des Super-G zuversichtlich. "Wenn die Verhältnisse passen, dann bin ich schnell, das weiß ich."