Das französische Abfahrtsteam ist nach dem Todessturz von David Poisson nach wie vor in tiefem Schock und tiefer Trauer. Zumindest hat die Mannschaft heute, Donnerstag, bei Tagesanbruch das Skigebiet in Nakiska verlassen, um nach Banff zu übersiedeln. Banff ist die nächstgrößte Stadt in der Nähe von Lake Louise. Dort soll über eine Teilnahme der Mannschaft am Speed-Weltcupauftakt in Lake Louise in zehn Tagen (25./26. November) entschieden werden. Jeder einzelne darf entscheiden, ob er am ersten Training teilnehmen oder zurück nach Frankreich kehren will.

Indes wurde die Autopsie der Leiche Mittwochabend in Kanada durchgeführt, wie Michel Vion, der Präsident des französischen Skiverbandes, mitteilte. Von dem Ergebnis wird es abhängen, ob weitere juristische Schritte eingeleitet werden. Dieser wird allerdings erst an den zuständigen Mediziner Francis Merle übermittelt werden, der selbst nicht an der Autopsie teilnahm, wie die Tageszeitung "Dauphiné Libéré" in ihrer Online-Ausgabe berichtet.

Die Offiziellen des französischen Verbandes sind ohnehin vorsichtig mit Schuldzuweisungen. "Niemand ist dafür verantwortlich", sagte Fabien Saguez, der technische Direktor des Verbandes in der Zeitung "L'Équipe", "zumindest nach dem heutigen Stand der Dinge." Aber: "Natürlich kann man immer viele Gründe finden, wenn man alles ganz eingehend und genau untersucht. Aber am heutigen Tag finde ich keine."