Es hat nicht lange gedauert. Wie angekündigt wurde der Herren-Riesentorlauf in Sölden schon um 6.45 Uhr abgesagt. Der starke Wind am Gletscher zusammen mit der schlechten Wettervorhersage waren zu viel Risiko. Aus Gründen der Sicherheit sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner nach Rücksprache mit dem OK in Sölden ab. Für die meisten mehr als verständlich. Nur einer war - wie so oft - dagegen: Ted Ligety. Der witterte gleich eine Verschwörung der Österreicher.

Hintergrund: Er will gehört haben, wie ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel schon vor ein paar Tagen erklärte, dass am Sonntag kein Rennen stattfinden werde. Was ihn besonders störte: Der Zeitpunkt der Absage. "Schon komisch, wenn ein Rennen schon um 6.45 Uhr abgesagt wird, wenn der größte Star des Veranstalterlandes fehlt", schrieb der US-Amerikanre auf Twitter. Gefolgt von dem Vorwurf: "Ja, es mag windig sein. Aber wenn der Präsident des ÖSV allen schon Tage im voraus erklärt, dass abgesagt wird, dann stinkt das. . ."

Was der 33-Jährige zu vergessen scheint: Mit dem Wind ist nicht zu spaßen in den Bergen - und es geht schließlich auch darum, rund 15.000 Fans auf den Berg fahren zu lassen und deren Sicherheit zu garantieren. Ligety aber vermutet, dass die Österreicher wieder zugunsten von Marcel Hirscher interventiert haben. Eine durchaus merkwürdige Ansicht, die schon nahe an einer Verschwörungstheorie ist.

Manuel Feller hat für Ligetys Verschwörungstheorie überhaupt nichts über. "Ted, ich habe großen Respekt vor dir und du bist/warst eines meiner größten Vorbilder. Aber hat dir deine Mutter nicht beigebracht, keine Lügen zu erzählen?", fragte der Tiroler auf seiner Facebook-Seite.

Feller verfasste seinen Post auf Englisch und schrieb weiters: "Wir alle wären heute gerne gefahren und niemand ist für diese Absage verantwortlich. Dem Österreichischen Verband oder dem Veranstalter die Schuld zu geben ist eine Schande und zugleich ein Schlag ins Gesicht für deinen eigenen Kopfsponsor." Er erkenne hier eine negative Geisteshaltung, einen schlechten Gedanken. "Und das ist die schlimmste Krankheit in der heutigen Gesellschaft."