"Wir stellen alles, was bisher gemacht wurde, auf den Prüfstand. Ein Team von Experten wird entscheiden, ob wir mehr oder weniger Trainer und Betreuer brauchen, ob es größere oder kleinere Kader geben soll. Wir schauen uns genau an, was in der Vergangenheit gut und was schlecht war. Das Gute werden wir behalten", das versprach ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bei der alpinen WM in St. Moritz.

Heute will der Tiroler nun das präsentieren, was seine Experten erarbeitet haben. Im Vorfeld sickerte einiges durch, was sich ändern sollte: Die Weltcup-Gruppen sollen noch kleiner werden, um die Damen und Herren individueller betreuen zu können, auf dem Trainersektor wird es Veränderungen geben, die bei den Herren größer ausfallen werden als bei den Damen. Da bleiben die Gruppenchefs Roland Assinger (Speed) und Hannes Zöchling (Technik) im Amt. Bei den Herren steht Speed-Boss Florian Winkler vor der Ablöse. Auf völlig neue Beine soll der Nachwuchs gestellt werden. Da hat angeblich ÖSV-Nachwuchsleiter Christian Greber dem Präsidenten ein Konzept präsentiert, das Schröcksnadel mehr als nur gut gefällt. Daher wird hinter vorgehaltener Hand schon spekuliert, ob nicht der Vorarlberger der neue starke Mann im ÖSV sein wird.

Revolutionäre Ideen

Der Vorschlag des Ex-Rennläufers soll revolutionäre Dinge enthalten. Stimmen die gestreuten Gerüchte, wird die Europacup-Mannschaft quasi völlig aufgelöst. Es soll dafür mehrere Nachwuchs-Gruppen und die Weltcup-Teams geben. "Selbst Läufer und Läuferinnen, die jetzt Europacup fahren, gehören dann den Weltcup-Mannschaften an", verriet ein Insider. Um die kleineren Weltcup-Gruppen und mehr Nachwuchs-Einheiten auf dem Trainersektor betreuen zu können, braucht es mehr Personal. "Ja, es werden schon mehr Personen benötigt", gibt ein Mitglied der Expertengruppe zu.

Die einschneidendste Veränderung soll aber im Bereich der jüngsten Burschen und Mädchen passieren. Da hat Greber, so wird kolportiert, gar erstmals einen ÖSV-Schülerkader geplant. Wird der Wirklichkeit, ist Verdruss mit den Landesverbänden vorprogrammiert. Erstens wäre das ein "Misstrauensantrag" an die Arbeit der Landesverbände. Zweitens würden dadurch die Cheftrainer in den Ländern ad absurdum geführt. Und drittens hieße das, es muss mehr Geld in die neuen Strukturen fließen. Übrigens: Die Landesverbände waren bisher nicht in die Entscheidungsfindungen involviert.

Kärntens Ski-Präsident Raimund Berger bestätigt das: "Wir wissen nicht, was am Mittwoch präsentiert wird." Auf den neuen ÖSV-Schülerkader angesprochen meinte er nur: "Ich finde, die Arbeit mit den Kindern gehört zu den Vereinen, die mit den Schülern zu den Landesverbänden und ab der Jugend soll der ÖSV zuständig sein."