Dass es Manuel Feller bei seinem Oberlippenbart gerne bunt treibt, hat er schon mehrmals bewiesen. Vor wenigen Wochen etwa war sein Schnauzer noch grün. Heute Sonntag entschied er sich zu einer edleren Farbe - er färbte seinen Bart nach dem sensationellen zweiten Slalom-Rang hinter Marcel Hirschersilber ein.

Am Vorabend bangte der Fieberbrunner noch um seinen Start im Slalom. Ein Physiotherapeut kam extra aus der Heimat, um seine Rückenprobleme in den Griff zu bekommen. Und spätestens als Feller seine Silbermedaille in der Hand hielt, wussten alle: Es war alle Anstrengungen wert.

Einen kleinen Anteil am Edelmetall hat vielleicht auch eine schwarze "Glückssocke", wie sich nach Fellers Lauf herausstellen sollte. Markus Aichner, der Pressebetreuer der ÖSV-Herren, wedelte nämlich mit einer solchen im Zielraum umher.

In der rechten Hand hält Manuel Feller seine schwarze Glückssocke
In der rechten Hand hält Manuel Feller seine schwarze Glückssocke © kk

Feller erklärt die Geschichte dahinter: "Ich ging zum Frühstück, mit dem Zielrucksack, und dann war da ein Socken. Dann habe ich mir gedacht: Nicht mehr aufs Zimmer laufen, das mag ich nicht, also in den Zielsack damit. In der Pause habe ich wieder eingepackt - und wieder bleibt der Socken übrig. Und dann habe ich zu Markus (Aichner, Anm.) gesagt: 'Markus, tu' den Socken in den Zielsack'. Und er antwortete: 'Tu' ihn in die Jacke.' Und ich hab entschlossen, dass er im Ziel auf mich warten muss. Und seither winkt er die ganze Zeit mit dem Scheißsocken umanand!"

Fest steht: Es wird ordentlich gefeiert. Das kündigte auch der "goldene" Hirscher an. "Dass sich das heute alles ausgeht, Doppelweltmeister, Vize-Weltmeister mit einer Hundertstel Rückstand, alles in allem eine ziemlich peinliche Vorstellung", witzelte Hirscher im ORF-Interview. "Jetzt fahre ich einmal heim und werde es krachen lassen."