27 Athleten sind vom ÖSV für die WM in St. Moritz nominiert worden. Klaus Kröll ist nicht dabei. Das ist an sich keine große Sensation, zu schlecht waren die Ergebnisse in diesem Winter. Die Plätze 29, 16, 17, 29, 20 stehen in fünf Abfahrten zu Buche. Zu wenig für den 36-Jährigen, um auf den WM-Zug aufzuspringen.

"Die riesengroße Überraschung ist es nicht, ich war darauf eingestellt. Aber schade ist es natürlich, dass ich nicht mehr zeigen konnte", meinte der Öblarner. Er habe sich in der Saison einfach immer "brutal schwer getan", die richtige Abstimmung zu finden. Zwar seien ihm durchwegs von Training zum Rennen Steigerungen gelungen, "aber das war halt zu wenig". Denn: "Ich habe nie was gefunden, wo ich mich wirklich wohl gefühlt habe, wo ich angreifen hätte können."

Skifahren als Therapie

Die beste Therapie für einen, der gerade aus dem Ski-WM-Team geflogen ist? Skifahren, natürlich. Aber nicht durch Tore: "Ein bisschen im Gelände, ein bisserl telemarken." Ein bisschen durchschnaufen. Und dann wieder aufs Rennfahren konzentrieren. "Irgendwas finden, mit dem ich in Norwegen wieder konkurrenzfähig bin." Denn in Kvitfjell, da will Kröll wieder angreifen.

Die Abfahrt in Norwegen ist für Kröll auch so etwas wie die letzte Chance. Klar ist: "Im Moment geht die Tendenz in Richtung Karriereende. Weil Weitermachen hat nur Sinn, wenn ich mitfahren kann. Und das kann ich momentan nicht." In Kvitfjell will er noch einmal "voll motiviert" angreifen. Und dann? "Das werde ich wohl noch in Norwegen mitteilen, wie es wirklich weitergeht."