Das war typisch Marcel Hirscher. Der Salzburger lag im Finale des Riesentorlaufs auf dem Rettenbach Gletscher in Sölden im Schnee, raffte sich wieder auf und belegte am Ende Rang zwei. Nur geschlagen vom überragenden Alexis Pinturault. Der Franzose fixierte zwei Mal Laufbestzeit. Felix Neureuther machte einen Sprung nach vorne. Von Rang sechs gelang dem Deutschen als Ditter noch der Sprung auf das Podest.

"Ich war echt sauer auf mich nach diesem Fehler, dachte nur noch - jetzt hilft nur noch Vollgas", analysierte Hirscher seinen Patzer im Finale. Obwohl der Salzburger "total glücklich" über Rang zwei war, fand er gleich Grund zum Arbeiten: "Alexis ist noch eine Stufe über mir. Das gilt es zu ändern." Pinturault sprach von "einem geilen Rennen, das viel Selbstvertrauen für den Winter gibt. Der Sieg zeigt, ich bin bereit."

Ligety zeigte auf

Eine große Rangverbesserung gelang auch Ted Ligety. Der Vorjahressieger hatte sich vor neun Monaten das Kreuzband gerissen, feierte in Sölden ein gelungenes Comeback. Trotz eines konservativen Finales gelang dem Rekordsieger in Sölden - vier Erfolge - der Satz von Rang elf auf fünf: "Es fehlt noch etwas, aber ich spüre, das Gefühl kehrt zurück."

Nicht verbessern konnten sich im Finale Philipp Schörghofer, Roland Leitinger und Christoph Nösig. Im Gegenteil, alles fielen zurück. Am meisten enttäuscht war Schörghofer, von dem die Trainer fabelhaftes aus dem Training erzählten. Am Ende reichte es für 33-Jährigen nur zu Platz 22: "Es ist echt schade, weil ich total gut drauf bin. Die Schneeverhältnisse hier waren zwar super, aber leider nicht so, wie bei unseren Trainings. Da gab es meist vereiste Strecken. Jetz muss ich eben hart weiter arbeiten und in Übersee wieder angreifen." Sehr selbstkritisch gab sich Leitinger nach dem 20-Endrang: "Ich habe zu viel Fehler gemacht, konnte nicht so locker fahren, wie im Vorjahr, wo ich im zweiten Lauf Bestzeit markieren konnte." Der verletzte Rücken machte dem 25-Jährigen "keine Probleme, es ging einfach nicht locker von der Hand". Nösig wurde nur 28. und Letzter.

Fast drei Sekunden hat Manuel Feller verloren und verpasste damit den Einzug in den zweiten Durchgang. Gleiches gilt für Vincent Kriechmayr. Ebenfalls nicht im Finale dabei waren: Marcel Mathis, Christian Hirschbühl, Marco Schwarz und Stefan Brennsteiner. Letzterer zog sich bei einem Sturz einen Kreuzband- und Innenbandriss zu und wurde noch am Sonntag in Innsbruck von Doktor Fink operiert. Für den Salzburger war es bereits der vierte Kreuzbandriss in seiner Karriere.