Erleichtert und strahlend stand Stephanie Brunner im Ziel nach dem Riesentorlauf auf dem Rettenbach Gletscher in Sölden. Die 22-Jährige verfehlte als Vierte nur knapp das Podest, fixierte damit ihr bisher bestes Weltcup-Resultat. "Es hat mir heute richtig getaugt, weil es mir erstmals gelungen ist, die Trainingsleistungen gleich im ersten Rennen auf die Piste zu bringen", freute sich die Technikerin aus Tux im Zillertal (Tirol).

Die begeisterte Schwimmerin und Kletterin ärgerte sich keine Sekunde über das verpasste Stockerl: "Dafür war ich - noch - zu weit weg, weil ich im ersten Lauf nicht ganz an das Limit gegangen bin. Das ist aber kein Wunder, fühlte ich doch eine riesige Anspannung am Start." Bleibt die Zweite der Europacup-Gesamtwertung 2015/16 und Gewinnerin der Europacup-Riesentorlauf-Wertung 2015/16 verletzungsfrei, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie Lara Gut oder Mikaela Shiffrin Paroli bieten kann.

Ehrgeiz ist vorhanden

Die nötige Einstellung dazu hat die "Kleine", die zu den jüngsten im ÖSV-Team gehört: “Ich verfolge meine Ziele Schritt für Schritt und glaube fest daran, dass ich mit meinem Talent, meiner Motivation, harter Arbeit und der Unterstützung von vielen Seiten an die Weltspitze komme.” Lob für Brunner gab es auch von ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum: "Die Steffi zeigte schon im vergangenen Winter sehr gute Ansätze. Mit ihren Europacup-Ergebnissen hat sie sich Fixplätze im Weltcup erarbeitet, kann locker. Was sie in Sölden gezeigt hat, war schon sehr, sehr gut."

In den nächsten Tagen steht Slalom-Training am Paß Thurn auf dem Programm. "Ich will auch im ÖSV-Aufgebot für den Weltcup-Slalom im November in levi stehen", stelt Brunner klar. Die Chance ist da, wie Kriechbaum zu gibt: "Wenn sich Steffi im Slalom-Training so präsentiert wie im Riesentorlauf, ist sie sicher dabei.