Kommendes Wochenende wird in Sölden traditionell der Ski-Weltcup eingeläutet. Die Hoffnung, dass auch Anna Veith nach ihrer schweren Verletzung schon in Tirol wieder in den Weltcup-Tross zurückkehren würde, war groß. Doch nun musste die Salzburgerin ihr Comeback verschieben, wie sie auf ihrer Facebook-Seite bekanntgab.

"Ich hätte mir gewünscht, schon in Sölden soweit zu sein – aber es war von Anfang an ein sehr ambitioniertes Ziel. Ich habe, was die Heilung und die Reha angeht, sehr viel geschafft. Ich bin zurück auf Ski und fast schon im Rennmodus. Nur Rennen fahren, so wie ich es mir vorstelle funktioniert einfach noch nicht", so die dreimalige Weltmeisterin.

Gerade bei schwierigeren Bedingungen, sehr eisigen oder steilen Rennpisten sei die Belastung für die Strukturen im Knie einfach noch zu hoch. In den kommenden Wochen wird Veith weiter individuell am Muskelaufbau, Kraft, Koordination und Kondition arbeiten und dann sukzessive wieder ins Schneetraining einsteigen. "An meinem Ziel hat sich nichts geändert. Ich will konkurrenzfähig zurückzukommen. Nur wann das genau sein sein wird, kann ich aktuell noch nicht sagen."

Die Gesamtweltcupsiegerin von 2014 und 2015 hatte sich am 21. Oktober 2015 bei einem Trainingssturz auf dem Rettenbachferner im rechten Knie das vordere Kreuzband, das rechte Seitenband, den Innen- und Außenmeniskus sowie die Patellarsehne gerissen, die vergangene Saison verpasst und seitdem am Comeback gearbeitet. Wann Veith nun wieder rennmäßig auf die Piste zurückkommt, ist derzeit noch offen.

Auch Svindal muss passen

Neben Veith und Lindsey Vonn wird auch Aksel Lund Svindal beim Ski-Weltcup-Auftakt kommendes Wochenende in Sölden fehlen. Wie der Norweger am Sonntag via Instagram bekanntgab, fühle er sich noch nicht fit genug. "Meine Reha braucht mehr Zeit", schrieb der 33-Jährige, der sich im Jänner 2016 bei einem Sturz in Kitzbühel schwere Knieverletzungen zugezogen hatte.

"Nächsten Sonntag ist Rennzeit für die Männer! Ich werde nicht bereit sein, um teilzunehmen", erklärte der zweimalige Gesamtweltcupsieger und fünfmalige Weltmeister knapp. Bei seinem Sturz während der Hahnenkamm-Abfahrt hatte sich Svindal das vordere Kreuzband und den Meniskus im rechten Knie gerissen, zusätzlich wurde der umliegende Knorpel in Mitleidenschaft gezogen. Seitdem arbeitete er an seinem Comeback.

Svindal nach seinem Sturz in Kitz
Svindal nach seinem Sturz in Kitz © APA/ROBERT JAEGER

Svindal könnte sein erstes Rennen in diesem Winter während der Nordamerika-Tour bestreiten. In Lake Louise stehen zunächst am 26./27. November eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm. In den kanadischen Rocky Mountains hat der Norweger bisher acht Siege geholt und damit öfter als jeder andere Skirennläufer gewonnen. Am ersten Dezember-Wochenende geht es in Beaver Creek mit einem Speed-Double sowie einem Riesentorlauf weiter.

Nicht die erste Zäsur

Die aktuelle Verletzungspause ist nicht die erste Zäsur in Svindals Karriere. Im November 2007 war der damalige Weltcup-Titelverteidiger in Beaver Creek im Training so schwer gestürzt, dass er mehrere Knochenbrüche im Gesicht erlitt und sich zudem einen tiefen Schnitt im Gesäßmuskel einhandelte. Svindal musste danach mehrere Tage intensivmedizinisch betreut werden.

Im Oktober 2014 hatte er sich beim Fußballspielen einen Achillessehnenriss zugezogen. Deswegen verpasste er die komplette Weltcup-Saison 2014/15, bestritt lediglich die Speed-Bewerbe bei den Weltmeisterschaften in Beaver Creek.