2015 war wahrlich ein bewegtes Jahr für Anna Veith: Mit drei Kristallkugeln, darunter auch jene für den Gesamtweltcup und drei Medaillen (zwei Mal Gold, ein Mal Silber) bei der Ski-WM in Vail/Beaver Creek erlebte sie die erfolgreichste Saison ihrer Karriere. Doch dann krachte es. Ihr öffentlich ausgetragener Streit mit dem ÖSV eskalierte, sie drohte sogar mit einem vorzeitigen Karriereende.

Als die Wogen zwischen dem Verband und der Salzburgerin geglättet waren, folgte der nächste und größte Rückschlag. Wenige Tage vor dem Saisonstart in Sölden verletzte sich Veith im Training schwer, das rechte Knie war total kaputt. "In diesem Moment habe ich mir nicht zugetraut, weiterzumachen. Ich hatte mich eigentlich damit abgefunden: Das wird das Ende sein", verriet Veith in einem Interview mit dem Sportmagazin Anfang des Jahres.

Schritt für Schritt

Doch Veiths Kampfgeist war zu groß, mittlerweile steht die seit April mit ihrem langjährigen Partner Manuel Veith verheiratete Salzburgerin wieder auf Ski. "Wir sind seit Mitte August auf Ski. Es wird Schritt für Schritt besser", erklärt ihr Trainer Meinhard Tatschl, tritt aber auch gleich auf die Euphorie-Bremse: "Aber es sind halt kleine Schritte. Und ganz ehrlich: Vom Rennfahren sind wir schon weit weg."

Ein Umstand, den auch die ehrgeizige Veith, die zur Zeit am Gletscher in Zermatt trainiert, nicht verleugnen kann. "Ich arbeite jeden Tag dafür, wieder auf Renn-Niveau zu kommen. Das ist mein Ziel. Aber es lässt sich nicht erzwingen", weiß die 27-Jährige. Wann genau sie in den Weltcup zurückkehren wird, darüber will noch keiner eine Prognose abgeben. Selbst der Weltcup-Auftakt in Sölden in knapp einen Monat könnte sich ausgehen, aber "der Termin ist zweitrangig. Ich will zurückkommen. Konkurrenzfähig. Egal, ob in Sölden oder später".

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