Der 37-Jährige Ex-Sekretär des Verbands soll laut Staatsanwaltschaft rund 240.000 Euro des Verbands bei mehreren Casinobesuchen verspielt haben. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.

Pathologisch spielsüchtig

Der Angeklagte nahm das Urteil zwar an, der Staatsanwalt gab jedoch keine Erklärung ab. Der ehemalige Generalsekretär hatte sich vor Richterin Martina Kahn schuldig bekannt. Er leide unter pathologischer Spielsucht, beteuerte der Tiroler. Bei einem Casinobesuch habe er die Kreditkarte des Verbands mit rund 25.000 Euro belastet. Da er diesen Schaden wieder gut machen wollte, sei er daraufhin immer wieder ins Casino gegangen. Dabei habe er jedoch immer noch mehr Geld verspielt und die Schulden seien stetig angewachsen, so der Beschuldigte.

"Schwer nachzuvollziehen"

"Es ist schwer nachzuvollziehen, wie stark eine derartige Sucht sein kann, der Schöffensenat geht jedoch davon aus, dass Ihre Zurechnungsfähigkeit mittel bis stark eingeschränkt war", meinte die Richterin in der Urteilsbegründung. Außerdem habe der Angeklagte mit seinem reumütigen Geständnis zur Wahrheitsfindung beigetragen.

Geld zurückgezahlt

Mittlerweile habe er den Schaden wieder gut gemacht und das Geld zurückgezahlt, sagte der Beschuldigte. "Ich mache jetzt auch eine Therapie gegen meine Spielsucht", merkte der ehemalige Generalsekretär an. Weil er "alles noch einmal herum reißen wollte", habe er schließlich auch auf einem Dokument der Kreditkartenfirma die Unterschrift des Präsidenten des Bob- und Skeletonverbandes gefälscht. Auch diesbezüglich hatte sich der Angeklagte schuldig bekannt. Zusätzlich zu den fünf Monaten bedingter Haftstrafe bekam der 37-Jährige auch eine Weisung der Richterin auferlegt, die Therapie für mindestens zehn Monate fortzuführen.