Am Sonntag startet der 20. Ironman Austria in Klagenfurt, aber ohne den achtfachen Champion. Etwas Wehmut dabei?
Marino VANHOENACKER: Überhaupt nicht, denn ich habe mit acht Siegen und dem Weltrekord alles erreicht. Dieses Gefühl beim Zieleinlauf werde ich niemals mehr vergessen.

Das heißt, Sie werden hier nicht mehr an den Start gehen?
Nein, das habe ich bereits 2016 während des Rennens entschieden, dass das mein letztes Mal für mich als Aktiver hier war.

Ihr nächstes Ziel?
In neun Wochen starte ich in Kanada. Wie es weitergeht, darüber mache ich mir danach Gedanken.
Sie sind vor zehn Wochen schwer gestürzt und haben sich das Brustbein gebrochen. Wie geht es Ihnen?
Es wird von Tag zu Tag besser. Bis Kanada werde ich wieder top fit sein und hoffentlich auch bereit für den nächsten Sieg. Denn ich will noch sehr, sehr oft ganz oben stehen.

Sie wollten doch als erster Athlet auf allen fünf Kontinenten gewinnen, oder?
Ja, das stimmt. Das ging heuer in Neuseeland leider schief, das musste ich schon verdauen. Mal schauen, ob es noch klappt.

Es zählt nur der Sieg für Sie?
Ja, so ist es. Deshalb hab ich auch kein Flickzeug mit auf der Radstrecke. Wenn ein Reifen platzt, dann hast du ja schon verloren.
Ist dieser Sport eine Art Sucht?
Ja, klar. Ich kann nicht ohne. Wenn ich verletzt bin und keinen Sport machen kann, werde ich unruhig. Es ist eine Lebensart und man muss auch etwas verrückt sein.

Hätten Sie sich ein Leben ohne den Ironman vorstellen können?
Ich scherze gern damit, dass ich froh bin, dass der Ironman erfunden worden ist, denn wie mein Leben sonst verlaufen wäre, keine Ahnung . . .