Österreichs Davis-Cup-Team kann 2018 wieder auf eine Rückkehr in die Weltgruppe hoffen. Dominic Thiem sicherte am Sonntag in Wels mit einem 7:6(2),7:6(3),6:3-Sieg über den kurzfristig nominierten Nicolae Frunza den vorzeitigen Sieg über Rumänien und damit den Klassenerhalt in der Europa-Afrika-Zone I.  Im letzten bedeutungslos gewordenen Einzel schlug Gerald Melzer dann noch Bogdan Borza 6:1, 7:5. Österreich gewann somit 4:1.

Mit über zweieinhalb Stunden Verspätung hatte am Schlusstag wegen Regens bzw. nötiger Platzaufbereitung das letztlich entscheidende Einzel im Länderkampf begonnen. Der nach starker Doppelleistung vom rumänischen Davis-Cup-Kapitän Andrej Pavel aufgebotene Frunza hielt erstaunlich gut mit Thiem mit, der allerdings von seiner Hochform auch um einiges entfernt war.

"Er hat gestern im Doppel schon sehr gut gespielt. Ich habe heute sicher nicht mein bestes Tennis gezeigt. Sobald bei mir ein bisserl ein Tempo fehlt, ein bisserl Aggressivität fehlt, dann können auch die sehr gut Tennis spielen", erklärte Thiem die nicht ganz so souveräne Leistung. Deshalb sei es ein engeres Match geworden. "Aber das Ziel war, in drei Sätzen zu gewinnen, das habe ich erreicht, daher gibt es auch nicht so viel zu bekritteln."

"Habe mich voll bewegt"

Eine etwas verhaltenere Spielweise wegen der teilweise tiefen Sandplatzbedingungen im Grundlinienbereich wollte Thiem nicht als Begründung heranziehen. "Ich muss sagen, dass der Platz echt gut war für die Jahreszeit und für die Witterungsbedingungen. Ich habe nicht daran gedacht, hoffentlich verletze ich mich nicht. Ich habe mich voll bewegt."

Thiem wollte für die Zukunft nichts unmittelbar versprechen, dennoch fühlt er sich dem Bewerb durchaus verbunden. "Es ist ein mittelfristiges Ziel, wieder in die Weltgruppe zu kommen und auch große Davis-Cup-Partien auszutragen und zu spielen, auf jeden Fall. Da ist eine Bedingung, dass ich dabei bin und das werde ich auch machen", bekräftigte Thiem frühere Aussagen an diesem Wochenende. "Ich kann jetzt nicht versprechen, dass das gleich nächstes Jahr ist, aber irgendwann sicher.

Nun gilt es wieder die Auslosung für 2018 abzuwarten: "Ein Heimspiel wäre natürlich super. Wir haben in letzter Zeit eh nicht so viele gehabt." Thiem stellte in seiner persönlichen Davis-Cup-Bilanz nach seinem vierten Länderkampf auf 5:5 (Einzel: 4:3-Siege, Doppel: 1:2-Niederlagen).

Für Thiem geht es nun am Dienstag nach Prag - zum nächsten Teambewerb in völlig anderer Konstellation. Beim Rod Laver Cup wird er im Team Europa, gecoacht von Legende Björn Borg, und an der Seite von u.a. Roger Federer und Rafael Nadal gegen eine US-Auswahl spielen. Danach geht es für Thiem in das Saisonfinish in Asien - Chengdu, Tokio und Shanghai stehen vor dem Heimturnier in Wien auf dem Programm.