Oliver Marach hat es in Wimbledon in seinem 38. Grand-Slam-Doppel-Bewerb erstmals in ein Endspiel geschafft. Drei Tage vor seinem 37. Geburtstag schaffte der in Panama lebende Steirer, der auf der ATP-Tour schon 15 Titel gewonnen hat, an der Seite des Kroaten Mate Pavic seinen bisher größten Erfolg.

In einem Fünf-Satz-Marathon siegte das als Nummer 16 gesetzte Duo am Donnerstag gegen die kroatische Paarung Nikola Mektic/Franko Skugor. Nach 4:34 Stunden gewannen Marach/Pavic mit 4:6,7:5,7:6(4),3:6,17:15. Im Endspiel am Samstag geht es nun gegen das polnisch-brasilianische Gespann Lukasz Kubot/Marcelo Melo (4). Mit seinem Ex-Partner Kubot hat Marach einige Jahre erfolgreich agiert.

Und Kubot ist nicht nur Ex-Partner, sondern auch Trauzeuge. "Sie sind heuer das beste Doppel, haben auf Rasen Hertogenbosch und Halle gewonnen. Wir haben nichts zu verlieren, aber wir müssen unser bestes Tennis abrufen, um zu gewinnen", sagte Marach.

Fünf Turniersiege holte Marach mit Kubot. An der Seite des Polen stürmte er 2009 auch bis ins Halbfinale der Australian Open. Diesen Erfolg übertraf der Steirer nun acht Jahre später in London. Dabei hatte sich Marach, dem im vergangenen März Doppel-Partner Fabrice Martin (FRA) abhandengekommen war, mit Pavic erst Anfang Juni zusammengesetzt und über die Zukunft gesprochen.

Bis Stuttgart war es für das Duo nicht nach Wunsch gelaufen, doch dann erreichten die beiden die Endspiele der Rasenturniere in Stuttgart und Antalya. In Letzterem musste Marach allerdings aufgeben, weil ihn eine Handgelenksverletzung zu sehr schmerzte. Für Wimbledon war der Routinier erst dank diverser Behandlungen, die er auch noch während des Turniers fortsetzen musste, fit.

Marach nimmt Schmerztabletten

Am Donnerstag bewies er jedoch Ausdauer. Im entscheidenden fünften Satz gelang Mektic/Skugor zunächst ein Break, Marach/Pavic antworteten jedoch erfolgreich mit einem Rebreak. Danach brachten die Kontrahenten ihre Aufschlagspiele bis ins 32. Game dieses Satzes durch. Nach über viereinhalb Stunden nutzten Marach/Pavic den ersten Matchball.

Marachs Handgelenksblessur hat sich im Lauf des Turniers dank der Behandlungen gebessert. "Ich kann voll spielen, nehme aber Schmerztabletten", sagte Marach. So gelangen ihm und seinem Partner auch im fünften Satz noch starke Aufschläge. "Es war nur noch Nervensache. Im letzten Game haben sie einen leichten Fehler gemacht und uns sind zwei gute Returns gelungen."