Am Montag hatte Dominic Thiem Gelegenheit zu einem Pläuschchen mit Herzogin Kate erhalten, aber heute wartet keine so lockere Partie auf Österreichs Tennis-Ass. Auf dem heiligen Rasen von Wimbledon trifft der Weltranglistenachte in der dritten Partie nach 14 Uhr auf Court Nummer eins auf den gefährlichen kanadischen Außenseiter Vasek Pospisil. Aber Thiem ist heute nicht der einzige rot-weiß-rote Vertreter bei den All-England-Tennismeisterschaften.

Sebastian Ofner (dritte Partie nach 12.30 Uhr, Court 15) will bei seinem Grand-Slam-Debüt gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci seinen Siegeszug aus der Qualifikation fortsetzen. Mittlerweile hat sich der Steirer, der bisher meist nur auf Future- und Challenger-Ebene sein Arbeitsgerät geschwungen hat, an die große Tenniswelt ein bisschen gewöhnt. 

„Es hat aber gedauert, da das doch alles ganz etwas Neues für mich ist“, erzählt der St. Mareiner voller Begeisterung. „Es ist echt lässig, die Stars hautnah erleben zu dürfen. Geredet habe ich noch mit keinem, aber man sieht sie halt in der Umkleide und auf den Trainingsplätzen.“

Suche nach Trainingspartnern

Apropos Trainingsplätze: In Vorbereitung auf Bellucci hat der Mürztaler nur mit Linkshändern geprobt. „Einmal habe ich mit Damir Dzumhur trainiert, einmal mit Dmitri Tursunow, einmal mit dem jungen Österreicher Jurij Rodionov und einmal mit Horacio Zeballos.“ Ob er hinsichtlich eines gemeinsamen Trainings gefragt wurde. „Teilweise schon. Ansonsten trägt man sich im Trainingsplan mit einem ,plus looking‘ ein, dann wissen die Spieler, dass man einen Trainingspartner sucht.“

Bleibt noch der Blick auf das heutige Match. „Bellucci ist kein Rasenspezialist, hat seine besten Ergebnisse auf Sand gefeiert und spielt von der Grundlinie. Mir liegt Rasen hingegen sehr. Wenn ich meine beste Leistung abrufen kann, dann ist ein Sieg möglich“, sagt der 21-Jährige. Ob es ein Geheimrezept gibt? „Ich werde sicher öfter den Weg ans Netz suchen. Aber nicht zu oft, weil es grundsätzlich auch nicht meinem Spiel entspricht.“ Da Ofner noch keinen Bekleidungsausstatter hat, würfelt er sich das weiße Dress aus mehreren Marken zusammen. Spielt er so weiter, wird sich aber auch das bald ändern.