Am Sonntag starten in Paris die French Open. Dominic Thiem startet gegen den Australier Bernard Tomic in sein Lieblingsturnier, bei dem er vergangenes Jahr sensationell bis ins Halbfinale gestürmt ist. Im Vorfeld traf Hubert Patterer, Chefredakteur der Kleinen Zeitung, Österreichs großen Hoffnungsträger sowie dessen Trainer Günter Bresnik in Rom zu einem exklusiven Interview. Hier ein paar Auszüge aus dem Gespräch.

Das sagt Dominic Thiem über ...

... das harte Training: "Ich war kein Opfer von Zwang und Zucht. Seit ich 18 bin, empfinde ich es nicht mehr als Quälerei, weil ich ja sehe, dass ich stetig lerne und besser werde."

... Entbehrungen in der Kindheit: "Wir sind an den Wochenenden kaum weggefahren, es gab auch selten Urlaube, aber am Hungertuch haben wir nie genagt."

... seinen Schulabbruch: "Als ich im Zeichnen wegen der Fehlstunden ein Nichtgenügend hatte, war ich fort. Ich hab auch den Verzicht auf das Jungsein und was man damit verbindet, nicht als Opfer erlebt. Wenn die anderen am Wochenende durch die Discos gezogen sind, dann hat mich das einfach nicht interessiert."

... Angebote anderer Trainer: "Da bin ich immun. Ich sehe an mir noch immer die Fortschritte, die ich mache. Auch wenn sie heute kleiner sind als vor Jahren. Es gibt keinen Besseren für mich als den Günter."

Thiem schufftet für die French Open
Thiem schufftet für die French Open © GEPA pictures

Und das sagt Günter Bresnik über ...

... die Hartnäckigkeit von Thiem: "Er war als Kind nicht geschickter oder schneller als andere. Die Liebe zum Tennis war seine größte Begabung. Ich habe bei dem Buben nie gehört: "Heute will ich nicht, morgen will ich nicht, können wir aufhören?" Hätte ich das gehört, wäre bei mir nie dieser Enthusiasmus entstanden."

... das Auftreten von Thiem auf dem Platz: "Am Anfang war er mir zu brav, zu artig. Er war zu wenig Skoff, zu wenig Koubek. Da war zu viel Kontrolle und zu wenig Tempo. Er ballte die Faust nicht, verzichtete darauf, nach einem gewonnenen, hart umkämpften Punkt, dem Gegner einen Blick zuzuwerfen, der die Machtfrage klärt."

... Talente im Sport: "Die Besten sind die, die am härtesten arbeiten. Genie ist ein Prozent Talent und 99 Prozent harte Arbeit. Sagt nicht Bresnik. Sagt Edison."

... die Charakterbildung Thiems: "Ich hab‘ den Eltern gesagt, wenn er am Wochenende herumsitzt und mit dem Gameboy spielt, nehmt ihm das Glumpert weg und geht mit ihm in den Wald spazieren."

Das gesamte Interview finden Sie in der Sonntags-Ausgabe der Kleinen Zeitung!