Zum Verschnaufen bleibt eigentlich keine Zeit, aber die Tatsache, aus einem extrem engen Match den Weg ins Viertelfinale von Rom gefunden zu haben, stärkt das mentale Immunsystem und die Widerstandskraft. Dominic Thiem weiß, dass es heute einer enormen Leistungssteigerung bedarf, will er auch diese Runde überstehen, denn (frühestens ab 16 Uhr) wartet auch bei diesem Masters-1000-Turnier kein Geringerer als Rafael Nadal  auf den Österreicher. 

Die Erinnerung an das mit 6:7, 4:6 gegen Nadal verlorene Finale von Madrid ist offenbar frischer als Thiem sich zuletzt gefühlt hatte. "Ich bin natürlich etwas müde nach den Strapazen der vergangenen Tage", hatte der Österreicher nach dem Dreisatz-Thriller gegen Sam Querrey mit drei abgewehrten Matchbällen gemeint. Gegen den heuer auf Sand in zuletzt 17 Partien en suite noch ungeschlagenen Spanier jedoch ist außerordentliche Wachsamkeit gefragt.

"Eine unfassbar schwere Partie"

Nun neuerlich auf den großen Sandplatzkönig zu treffen, beschert Thiem einen ungeheuren Erfahrungswert."Ich weiß haargenau, wie er spielt - trotzdem ist er der Nadal, es wird eine unfassbar schwere Partie", lautete die Prognose des 23-jährigen Niederösterreichers. Vor allem aufgrund seiner langjährigen Routine sei der 30-jährige Spanier im Vorteil.

"Durch seine ganze Erfahrung wird er sicher frischer in die Partie gehen, weil der hat wahrscheinlich schon 45-mal so eine Woche hinter sich, wie ich jetzt erst eine nach der letzten Woche habe. Er ist also sicherlich in einer besseren körperlichen und sonst auch frischeren Verfassung", meinte Thiem zur Ausgangslage.

Unabhängig vom Ausgang des neuerlichen Duells mit Nadal werde er "mit einem sehr, sehr guten Gefühl nach Paris fahren. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass ich morgen eine gute Partie spiele, vielleicht sogar noch ein Alzerl drauflegen kann und das Ergebnis besser sein wird als in Madrid."

Nadal geht mit dem Vorteil in die Partie, am Donnerstag mit Jack Sock beim 6:3, 6:4 wesentlich leichteres Spiel gehabt zu haben. Nach 80 Minuten war das Tagewerk vollbracht, während Thiem fast zwei Stunden mit einem Tiebreak im dritten Satz zu verarbeiten hat. Ein Erfolg über den Spanier wäre jedenfalls der nächste große Schritt in der Karriere des Österreichers.