Für Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem geht es in die nächste heiße Turnierphase, für ihn die wichtigste des Jahres. Der 23-jährige Weltranglisten-Neunte beginnt beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo die europäische Sandplatz-Saison, auf die sich der French-Open-Halbfinalist 2016 besonders freut. Thiem bereitet sich in der Südstadt akribisch vor, am Donnerstag fliegt er nach Monaco.

Sein Coach Günter Bresnik berichtete von guten Fortschritten und einer guten Vorbereitungsphase.

So wurde das Material wie Schläger und Schuhe neu adaptiert. Viel Umfang und viele Schläge habe sein Schützling trainiert, am Dienstag u.a. auch mit Andreas Haider-Maurer, der im Mai sein Comeback feiern möchte.

Vier Turniere vor Paris

Die Turnierplanung steht mit kleinen Änderungen: Thiem spielt vor Paris fix Monte Carlo, Barcelona, Madrid und Rom. Bresnik: "Ob er noch zusätzlich etwas spielt, das wird man sehen, wie es läuft."

So ist weder München, wo Thiem Vorjahresfinalist war, noch das von Nizza nach Lyon übersiedelte ATP-Event unmittelbar vor den French Open fix. In Nizza hat Thiem 2015 und 2016 jeweils den Titel geholt und war dann erst ganz knapp nach Roland Garros angereist.

Spielt Thiem aber bei den größeren Masters-1000er-Sand-Turnieren wie Monte Carlo (2016 Achtelfinale), Madrid (1. Runde) und Rom (Viertelfinale) besser, kann er auch weit besser punkten als bei den kleineren 250er-Events in München oder Lyon. "Es ist nicht so, dass das der Zenit war", meinte auch Bresnik mit Blick auf die Vorjahresergebnisse.

Wichtigstes Turnier im Jahr

Thiem hatte Roland Garros vor kurzem zu seinem "wichtigsten Turnier in diesem Jahr" erklärt. Bresnik sieht es nicht ganz so. "Alle Grand-Slam-Turniere sind für einen Tennisspieler ein Highlight. Alle vier. Es ist kein größeres Highlight, weil du dort letztes Jahr gut gespielt hast. Mir wäre es auch recht, wenn er in Australien, Wimbledon oder bei den US Open gut spielt."

Wenn Bresnik seinen Schützling im Vergleich zu April 2016 sieht, hat der 55-jährige Niederösterreicher ein klares Statement parat: "Man kann ganz objektiv sagen, dass er jetzt wesentlich besser Tennis spielt als vor einem Jahr. Ich finde, dass Dominic momentan ein Niveau hat, wo es niemanden mehr überraschen würde, wenn er - welches Turnier auch immer - gewinnt", sagt Bresnik.

Thiem hatte im Vorjahr nach Miami fünf Matches gegen Top-Ten-Spieler in den Beinen, dieses Jahr erst eines gegen Stan Wawrinka (Indian Wells). Gerade diese Begegnungen auf höchster Ebene braucht man, will man sich im Ranking und spielerisch weiter verbessern.

Allerdings hat es auch mit dem eigenen Aufstieg Thiems zu tun. "Wenn du selbst erste 10 bist, spielst bei den meisten Turnieren erst im Semifinale oder Finale gegen diese Leute. Bei den Grand-Slam-Turnieren musst du zumindest ins Viertelfinale kommen." Top-Ten-Niveau haben für Bresnik aber Gegner wie Nick Kyrgios ("spielt heuer besser als einige in den Top Ten"), Alexander Zverev oder David Goffin.

Davis-Cup gegen Rumänien

Thiem wird nach Paris in der Rasen-Saison sicher in Halle spielen. Stuttgart, wo er Titelverteidiger ist, ist noch nicht geklärt. In Sachen Davis-Cup-Heimspiel im September gegen Rumänien gibt es positive Signale. "Im September ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er dabei ist", sagte Bresnik, der überrascht war, dass das ÖTV-Team in Weißrussland verloren hat. "Jürgen (Melzer) hat in den Wochen davor sehr gut gespielt und war für mich klarer Favorit gegen beide Einzelspieler."